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In Prenzlauer Berg und Kreuzberg werden besonders viele Fahrräder gestohlen.

© dpa

Diebstahl: Fahrrad-Klau: Prenzlauer Berg und Kreuzberg ganz vorn

Schlechte Nachrichten für Radler in Prenzlauer Berg und Kreuzberg - hier verschwinden mit Abstand die meisten Fahrräder. Insgesamt war die Zahl der geklauten Räder in Berlin im vergangenen Jahr rekordverdächtig.

In Prenzlauer Berg und Kreuzberg wird besonders gerne Rad gefahren. In diesen beiden Bezirken verschwinden allerdings auch die mit Abstand meisten Fahrräder. Im Altbezirk Prenzlauer Berg registrierte die Polizei im Jahr 2013 genau 2122 Diebstähle, in Kreuzberg waren es 1953. Auf dem dritten Platz steht der Altbezirk Mitte mit 1478. Fast gleichauf folgen das kleine Friedrichshain und das große Neukölln mit je etwa 1430. Diese Zahlen gehen aus der Antwort von Innensenator Frank Henkel (CDU) hervor, die dem Tagesspiegel vorliegt. In Spandau und Marzahn-Hellersdorf wurden im vergangenen Jahr nur jeweils gut 800 Räder gestohlen.

Gestellt haben die kleine Anfrage die beiden grünen Abgeordneten Stefan Gelbhaar und Benedikt Lux. Anlass war die Rekordzahl geklauter Fahrräder: 26 513 Fahrräder wurden gestohlen, das ist die höchste Zahl seit 1998. Nur Mitte der 90er hatte sie höher gelegen. Geklärt wurden nur noch 4,3 Prozent der Taten, bundesweit werden knapp zehn Prozent der Taten aufgeklärt. 2000 der Berliner Räder waren gar nicht abgeschlossen.

Jedes zehnte Rad wird an einem S-Bahnhof gestohlen

Benedikt Lux forderte mehr Anstrengungen gegen dieses Delikt. Dazu gehören vor allem sichere und bewachte Abstellanlagen an S-Bahnhöfen, sagte der Abgeordnete. Knapp jedes zehnte Rad wurde an einem S-Bahnhof gestohlen. Spitzenreiter sind die Stationen Adlershof (87 Diebstähle), Treptower Park (81), Hermsdorf (72) und Karlshorst (68). An U-Bahnhöfen wurden vergleichsweise wenig Räder gestohlen, nämlich 457. An S-Bahnhöfen sind die Abstellanlagen deutlich größer als an den meist innerstädtischen U-Bahnhöfen. Berlinweit gibt es bei der S-Bahn nun 10 400 Plätze. Wie viele Fahrräder an Fernbahnhöfen gestohlen wurden, geht aus dem Schreiben der Innenverwaltung nicht hervor.

„Andere Städte machen vor, wie ein Fahrradparkhaus funktioniert“, sagte Lux. Wie berichtet, gibt es in Bernau seit einigen Monaten das erste bewachte Parkhaus in Brandenburg, im Potsdamer Hauptbahnhof ist ebenfalls eins geplant. In Berlin dagegen gibt es keine konkreten Pläne, da weder Senat noch die Bahn dafür Geld ausgeben wollen.

Wie sich Täter abschrecken lassen

Zudem müsse die Prävention verstärkt werden, sagte Lux, die Polizei sei hier auf dem richtigen Weg. So informiert die Polizei regelmäßig über sichere Schlösser und codiert gratis Räder. Dabei wird eine Kombination aus den Initialen des Eigentümers und Ziffern in den Rahmen gefräst. Daneben wird ein auffälliger Aufkleber angebracht. Nach Angaben der Polizei werden Täter durch diese Codierung abgeschreckt. Statistische Angaben, wie viele codierte Räder gestohlen wurden, gibt es zwar nicht. Die Polizei stützt sich auf „Befragungen von festgenommenen Tatverdächtigen“, teilte das Präsidium mit. Ein gestohlenes Rad mit Codierung lasse sich weitaus schlechter an Hehler oder Privatleute verkaufen. 2013 gab es berlinweit 79 Codieraktionen, die nächsten Termine nennt die Behörde im Internet.

Dass die Zahl der Diebstähle ansteigt, hat aus Sicht der Polizei einen einfachen Grund: Es gibt mehr Fahrräder, also können auch mehr geklaut werden.  Da der Wert eines einzelnen Rades immer mehr steigt, werde auch häufiger Anzeige erstattet.

http://www.berlin.de/polizei/service/fahrradcodierungen.html

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