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Die Zahl der Schwarzfahrer bei der S-Bahn ist erneut gestiegen. Im vorigen Jahr wurden 300 000 Fahrgäste ohne gültiges Ticket festgestellt.

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Fahrscheine bitte!: Mehr Schwarzfahrer in der S-Bahn erwischt

Nicht immer kommt die S-Bahn – dafür aber immer öfter die Kontrolleure. Das führte dazu, dass 2012 mehr Menschen ohne Fahrkarte erwischt wurden. 300 000 Schwarzfahrer zählte die Bahn.

Die Zahl der Schwarzfahrer bei der S-Bahn ist erneut gestiegen. Im vorigen Jahr wurden 300 000 Fahrgäste ohne gültiges Ticket festgestellt. 2011 waren es 290 000, 2010 noch 238 000. Das Unternehmen führt die gestiegene Zahl auf verstärkte Kontrollen zurück. Wie hoch die Schwarzfahrerquote ist, sagte das Unternehmen nicht; in der Vergangenheit lag die Quote bei etwa vier Prozent. Angesichts von 360 Millionen Fahrgäste bei der S-Bahn liegt die Quote bei unter 0,1 Prozent. Bei der BVG waren es etwa fünf Prozent im vergangenen Jahr gewesen, wie eine Sprecherin sagte. Absolute Zahlen für 2012 sollen erst im März vorliegen.
Wie berichtet war die Quote im Herbst von zuvor 4,5 Prozent auf 5,2 Prozent gestiegen, da die BVG den privaten Sicherheitsdienst gewechselt hatte. Fahrgäste hatten diese Kontrolllücke bemerkt und ausgenutzt. Zuletzt hatte BVG-Chefin Sigrid Nikutta eine Erhöhung des „erhöhten Beförderungsentgelts“ für erwischte Schwarzfahrer von 40 auf 60 Euro verlangt und zugleich mitgeteilt, dass auch wieder zivile Kontrolleure eingesetzt werden. Ein Jahr zuvor hatte Nikutta noch gesagt, dass Kontrollen in Zivil nicht „zu dem offenen und ehrlichen Umgang mit unseren Kunden“ passten. Die Forderung nach einem höheren wird vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen gestützt. Es war zuletzt am 1. Januar 2003 erhöht worden.
Die S-Bahn sieht nach Angaben eines Sprechers keinen Zusammenhang zwischen der Zahl der Schwarzfahrer und den Pannen der vergangenen Jahre; ob also Stammkunden aus Wut über Verspätungen und Ausfälle den Ticketkauf verweigern, sei reine Spekulation.

Auch der Sonnabend verging nicht ohne Einschränkungen. Gegen 10.45 Uhr blieb im Bahnhof Gesundbrunnen ein defekter Zug liegen. Auf den Linien S1, S2 und S25 fielen danach viele Züge aus, so fuhr die S25 nach Teltow am Vormittag teilweise nur alle 40 Minuten, danach gab es bis zum Nachmittag einen 20-Minuten-Takt. Die S47 war am Sonnabend bis 14.25 Uhr wegen Fahrermangels auf den Stummel Spindlersfeld-Schöneweide verkürzt. Zwischen Schöneweide und Hermannstraße mussten Fahrgäste auf die S45 und S46 umsteigen.

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