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Bundeswehr, Feuerwehr und freiwillige Helfer bauen am Freitagnachmittag gemeinsam Betten im Hangar 3 des Flughafens Tempelhof auf.

© Martin Niewendick

Flüchtlinge in Berlin: Freiwillige helfen beim Bettenbau am Tempelhofer Feld

Zivile Helfer haben der Feuerwehr und der Bundeswehr am Tempelhofer Feld unter die Arme gegriffen: 200 Ikea-Betten für Flüchtlinge mussten bis zum Abend stehen.

"Bitte zur Registrierung anstellen!", ruft ein Beamter der Berliner Feuerwehr. Die freiwilligen Helfer folgen und stellen sich an. "Registrierung": Ein Wort, das Assoziationen mit den wartenden Flüchtlingen vor dem Lageso in Berlin-Moabit weckt. Es ist eine merkwürdige Situation.

Am Donnerstagvormittag hatte die Feuerwehr einen knappen Marschbefehl über Twitter verbreitet: "Hilfe beim Bettenaufbau am Flughafen Tempelhof benötigt. Start heute 13:00. Eingang Paradestr. bei der Feuerwehr melden." Und das muss schnell gehen: Bis zum Abend sollten in einem noch ungenutzten Hangar 200 Ikea-Hochbetten für die bald ankommenden Flüchtlinge zusammengebaut werden.

Das dauert. „Für ein Bett brauchen wir etwa eine halbe Stunde, wenn fünf Leute mit anpacken“, sagt ein Mitarbeiter der Berliner Feuerwehr. 600 Betten sollen es am Ende werden. „Morgen oder übermorgen kommen schon die ersten Flüchtlinge an“, sagt Einsatzleiter André Baumann.

Dem Twitter-Appell der Feuerwehr sind Leute aller Altersklassen gefolgt, Studenten, Rentner. Eine junge Frau hat gleich einen eigenen Werkzeugkasten mitgebracht. Als die Helfer ankommen, sind bereits Kräfte von Feuerwehr und Bundeswehr im Einsatz.

Es herrscht reges Treiben, routiniert wird den Tücken der Ikea-Bausätze getrotzt. Hier und da fehlt mal ein Brett, eine Schraube, aber dann wird eben improvisiert. "Die Kollegen von der Bundeswehr sind ein wenig routinierter", verrät ein Feuerwehrmann. Es ist eine schweißtreibende Arbeit.

In einer Ecke stapeln sich die bereits fertigen Bettgestelle. Es sind viele, aber dass sie niemals für hunderte Flüchtlinge reichen werden, die bald hier ankommen werden, ist offensichtlich. Dennoch herrscht eine gute Stimmung unter den Helfern. Die Feuerwehr in Blau, die Bundeswehr in Grün, dazwischen die bunten "Zivilisten", wie man hier sagt.

Als sich die Sonne langsam in Richtung Horizont bewegt, und das Tempelhofer Feld in ein dunkles Gelb taucht, wird im Hangar immer noch fleißig geschraubt. "Auch für die kommenden zwei Tage benötigen wir Hilfe", sagt Einsatzleiter Baumann. Der Marschbefehl dazu wird voraussichtlich wieder über Twitter gegeben. (Tsp)

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