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Das Flüchtlingscamp auf dem Oranienplatz in Kreuzberg.

© dpa

Flüchtlingscamp am Oranienplatz: Einsatz nur mit Handschuhen

Auf dem Oranienplatz herrscht eine Rattenplage. Deswegen hat die Polizei Schutzmaßnahmen geplant, sollte es dort zu einem größeren Einsatz kommen.

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Im Falle eines Polizei-Einsatzes beim Flüchtlingscamp auf dem Kreuzberger Oranienplatz sieht die Polizei Schutzmaßnahmen vor, da durch die dortigen Ratten Infektionen drohen könnten. Die Polizei hatte nach Angaben von Sprecher Stefan Redlich im Dezember das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg um eine Einschätzung gesundheitlicher Risiken gebeten. In der Stellungnahme des Gesundheitsamts heißt es, dass es auf dem Areal Ratten gebe und auch unter den Zelten der Flüchtlinge Rattenkot zu finden sei.

Für Tätigkeiten, bei denen es zu direktem Kontakt mit den tierischen Ausscheidungen kommen kann, empfiehlt das Amt das Tragen von Handschuhen und eines Atemschutzes. Laut Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) ist das Flüchtlingscamp nicht ursächlich für die dortige Rattenplage. „Ratten gibt es überall“, sagt Herrmann. Allerdings bestätige dies ihre Auffassung, dass der Oranienplatz kein Platz zum Wohnen sei.

Im Abgeordnetenhaus warf unterdessen der linke Abgeordnete Hakan Tas Innensenator Frank Henkel (CDU) vor, er habe das „Prinzip der Deeskalation“ missverstanden, weil er mit der Räumung des Camps gedroht habe. Diese steht derzeit nicht an. Noch dauern die Gespräche zwischen Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD), der früheren Ausländerbeauftragten Barbara John (CDU) und Vertretern der 130 Flüchtlinge an. Nach Tagesspiegel-Informationen hat es zwei Gespräche gegeben. Ein weiteres Treffen soll zeitnah folgen. Dem Vernehmen nach fordert die Mehrheit der „Lampedusa“-Flüchtlinge eine gemeinsame Lösung und keine Einzelfall-Lösung. Wie diese aussehen könnte, ist offen. In Hamburg etwa erhielten Flüchtlinge für die Dauer des Prüfverfahrens eine Art von Duldung. sik/sib

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