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Fliegen hier schon bald ersten Flugzeuge? Mehdorn will einen "Minibetrieb" in Schönefeld testen.

© dpa

Flughafen BER: Aufsichtrat entscheidet erst im Herbst über Teileröffnung

Der Minibetrieb in Schönefeld ist doch noch nicht genehmigt, die Flughafengesellschaft will den Antrag für den BER-Umbau am Nordpier aber noch in dieser Woche stellen. Hartmut Mehdorn möchte so den Echtbetrieb testen – auf den Tickets der Flugreisenden wird dann aber trotzdem nicht "BER" stehen.

Die Flughafengesellschaft will noch diese Woche den Bau-Änderungsantrag für den Umbau des Nordpiers am BER für eine vorübergehende Abfertigung von Passagieren bei der Genehmigungsbehörde einreichen. Das hat Vorstandschef Hartmut Mehdorn am Montag im BER-Sonderausschuss des Potsdamer Landtages angekündigt. Der Aufsichtsrat hatte letzten Freitag grünes Licht gegeben, diesen Kleinst-Start des Hauptstadt-Airports weiterzuverfolgen, es aber an eine Bedingung geknüpft.

Wenn die Baugenehmigung vorliegt, was nicht vor Herbst 2013 realistisch ist, muss Mehdorn damit noch einmal in den Aufsichtsrat. Erst dann wird endgültig über die nötigen Investitionen und den Testbetrieb im Nordpier entschieden. Über ein „Go oder ein No“, sagte Brandenburgs Finanzminister Helmuth Markov (Linke ), der selbst im Aufsichtsrat sitzt. Vorher dürfe der Flughafen nicht mit Umbauarbeiten beginnen.

Ob die Zeit reicht, den Nordpier, wie von Mehdorn gewünscht, März/April 2014 in Betrieb zu nehmen, ist unklar. Mehdorn sagte, es gehe eher um eine „Ummöblierung“, um den vorübergehenden Einbau von Check-In-Schalter und Gepäckbändern, die für andere Teile des Airports geplant waren. „Es geht nicht um eine BER–Eröffnung, sondern eher um eine kleine Erweiterung des existierenden Flughafens Schönefeld/Alt“. Dessen Kürzel SXF stünde auch auf den Tickets, nicht BER.

Alles hängt von der Genehmigung ab. Wenn die Unterlagen vollständig und schlüssig seien, könne der Antrag zügig bearbeitet werden, hatte der für die Bauaufsicht zuständige Vize-Landrat des Kreises Dahme-Spreewald, Carl-Heinz Klinkmüller, bereits im Vorfeld gesagt. Doch deutete Flughafenstaatssekretär Rainer Bretschneider im Ausschuss an, dass die Genehmigungsfragen dennoch schwierig sind. Mehdorn selbst schloss ein Scheitern nicht aus. „Wenn es mit der Genehmigung nicht geht, dann sind wir ein bisschen traurig.“

Die nächsten Schritte auf dem Weg zur Gesamteröffnung will Mehdorn im Oktober mitteilen – wahrscheinlich ohne einen festen Termin zu nennen. Der Aufsichtsrat hatte am Freitag beide Konzepte der Geschäftsführung diskutiert: einen vorgezogenen Flugbetrieb im Kleinformat vom Nordpier aus, wie es Mehdorn will, oder einen Gesamtumzug aller Fluggesellschaften vom bisherigen Flughafen Schönefeld, wie es Technikchef Horst Amann vorschlug. Letzteres wurde verworfen. „Das verfolgen wir nicht weiter“, sagte Mehdorn.

Im Nordpier will Mehdorn mit bis zu zehn Abflügen am Tag 71 der 107 „Objekte“ im Flughafensystem im Echtbetrieb testen lassen. Dazu gehören neben auch Parkhäuser, Energiezentralen, Zugangskontrollstellen sowie die Gebäude der Feuerwehr und der Bodenverkehrsdienste. Zudem sollen mit der dort vorgezogenen Inbetriebnahme alle 56 übergreifenden technischen Systeme im Echtbetrieb erprobt werden. Es gehe darum, die Abläufe „nicht in Trockenübungen“ einzuspielen, sagte Mehdorn. Ziel sei es auch, Mitarbeiter aus Schönefeld und Tegel an ihre künftigen Jobs am BER heranzuführen, „das ist Eure neue Welt.“

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