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Seit Mitte August fährt Marco Bulla jeden Tag für die Flüchtlinge am Lageso zum Einkaufen.

© Privat

Helles Deutschland: Einkaufen für Flüchtlinge

Marco Bulla fährt jeden Tag mit seinem Auto für Flüchtlinge in den Supermarkt.

"Am 11. August habe ich in einem Video gesehen, wie katastrophal die Zustände am Lageso sind. Das Thema war immer so weit weg, und dann plötzlich nur noch fünf Minuten mit dem Auto entfernt. Ich habe auf Facebook gepostet, dass ich 100 Euro in den Pott werfe und davon für die Flüchtlinge einkaufen fahre. Wer wollte, konnte sich beteiligen. Nach ein paar Stunden hatte ich 900 Euro beisammen. Ich war total begeistert. Bei „Moabit hilft“ habe ich gefragt, was gerade gebraucht wird, dann bin ich mit meinem Kleinbus losgefahren.

Als ich am Lageso gesehen habe, was für ein Elend herrscht, hat mich das noch mehr mitgenommen. Gleichzeitig war es aber auch toll zu sehen, wie viele Leute helfen. Ich dachte, dass das weitergehen muss. Die Sache hat sich dann auf Facebook verselbstständigt, wir sind immer mehr Leute geworden. Insgesamt sind auf diesem Weg 20 500 Euro zusammengekommen, 17 000 haben wir bis jetzt ausgegeben.

Besonders gebraucht werden Hygieneartikel und frisches Obst

Wir vernetzen uns über Facebook, treffen uns jeden Morgen um neun Uhr und gehen dann im Gesundbrunnencenter einkaufen. Das hat auch schon für Aufruhr gesorgt, manche Supermärkte bestellen jetzt vor, was wir brauchen. Einmal haben wir sogar eine Extra-Kasse bekommen.

In der Regel brauchen wir sehr viel Obst und Gemüse, außerdem Einkaufsgutscheine für Drogerien, Aufladekarten fürs Handy, Windeln und Hygieneartikel.

Jetzt melden sich auch Leute, die ich gar nicht kenne, und überweisen mir das Geld. Ich finde es motivierend, zu sehen, dass die Decken und Bananen, die wir eben gekauft haben, dort wirklich gebraucht werden. Man weiß direkt, was mit dem Sachen passiert. Mir ist wichtig, dass es weiter geht und wir nicht aufhören zu helfen."

Sind auch Sie in der Flüchtlingshilfe aktiv oder kennen Sie jemanden, den wir hier vorstellen sollten? Schicken Sie uns eine E-Mail an berlin@tagesspiegel.de

Wenn Sie wissen wollen, wo Ihre Hilfe ankommt, klicken Sie hier.

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