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Hennigsdorf: Mutter und Kleinkind vom Schaffner aus dem Zug geschafft

Wieder wurde eine Frau vom Schaffner aus einem Zug herauskommandiert - weil sie den Kinderwagen nicht korrekt abgestellt hatte.

Und wieder ist es passiert: Eine Frau mit Kinderwagen musste auf Anweisung des Zugbegleiters einen Zug in Hennigsdorf verlassen – weil es angeblich Sicherheitsbedenken gab. 45 Minuten musste die Frau dann bei klirrender Kälte am 6. Dezember, als der Sturm „Xaver“ unterwegs war, auf den nächsten Zug warten, wie erst jetzt bekannt geworden ist. Die Bahn bedauerte den Vorfall, verwies aber darauf, dass die Mitarbeiter für die Sicherheit im Zug verantwortlich seien.

Mutter mit Kinderwagen musste Zug verlassen

Die Frau hatte nach Angaben eines Bahnsprechers im sehr vollen Zug den Kinderwagen in einem sogenannten Viererabteil zwischen die Sitze gequetscht, die dadurch nicht mehr besetzt werden konnten. Der Zugbegleiter habe die Frau aufgefordert, den Bereich zu verlassen und zum Mehrzweckabteil zu gehen. Bei der weiteren Fahrscheinkontrolle habe der Zugbegleiter dann festgestellt, dass die Frau den Kinderwagen vor dem Durchgang zum nächsten Zugabteil abgestellt hatte. Darin habe der Mitarbeiter eine Gefahr gesehen, weil ein möglicher Fluchtweg versperrt gewesen sei.

Nach Angaben des Sprechers der Bundespolizei, Meik Gauer, hatten die Beamten, unterstützt von anderen Fahrgästen, dagegen keine Gefahr durch das Abstellen des Kinderwagens dort gesehen und dies dem Zugbegleiter auch erklärt. Dieser habe aber darauf bestanden, dass die Frau den Platz wechselt oder aussteigt. Schließlich habe die Frau „unter Tränen“ den Zug verlassen, der mit einer 20-minütigen Verspätung dann abfuhr.

Mutter und Kind mussten draußen warten

Die Bundespolizisten seien zunächst bei der Frau, die völlig aufgelöst gewesen sei, geblieben, bis sie sich nach etwa 20 Minuten beruhigt habe, sagte Gauer. Die Beamten hätten sogar überlegt, die Frau zu ihrem Ziel Neuruppin zu fahren, was nur daran gescheitert sei, dass es im Dienstfahrzeug keinen Sitz für das 18 Monate alte Kind gab. So musste die Frau die 45 Minuten auf den nächsten Zug warten, in dem es dann keine Probleme gab. Vielleicht gab es aber auch keinen Schaffner, denn nicht alle Züge auf der Strecke von Spandau nach Wittenberge haben Zugbegleiter.

Auch bei der BVG soll vor kurzem nach Angaben eines Fahrgastes ein Fahrer in einem rappelvollen Bus eine Frau mit Kinderwagen wieder aus dem Fahrzeug gedrängt haben. Die BVG prüft den Fall noch.

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