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Berlin: Hör mal, wer da hämmert

Die Bezirke dürfen selbst Baumärkte ansiedeln.

In Berlin gibt es jetzt schon jeweils 74 Baumärkte und Möbelhäuser, außerdem 17 große Gartencenter. Trotzdem sieht der Senat weiteren Bedarf für Fachmärkte und setzt auf eine „moderate Expansion“. In enger Zusammenarbeit mit den Bezirken, der Wirtschaftsverwaltung, der Industrie- und Handelskammer, dem Handelsverband Berlin-Brandenburg und der Gemeinsamen Landesplanungsbehörde hat die Stadtentwicklungsverwaltung von Michael Müller (SPD) ein Fachmarktkonzept vorgelegt, das vom Senat am Dienstag beschlossen wurde.

Es wurden 18 Standorte geprüft und für geeignet erklärt, weitere große Märkte anzusiedeln (siehe Kasten). Zum Konzept des Senats gehört aber auch, dass die Bezirke künftig freie Hand bei der Ansiedlung kleinerer Unternehmen bekommen. Bei Fachmärkten bis 8000 Quadratmeter Verkaufsfläche dürfen sie selbst entscheiden. Zum Größenvergleich: Ein normaler Supermarkt umfasst 800 Quadratmeter Fläche. Bei Märkten zwischen 8000 und 15 000 Quadratmetern müssen sich die Bezirksämter mit dem Senat abstimmen. Alles, was noch größer ist, gehört zur gesamtstädtischen Planung und bleibt eine Angelegenheit des Senats.

Senator Müller erhofft sich von diesem abgestuften Verfahren zügige Genehmigungsverfahren für Investitionen in der Bau-, Möbel- und Gärtnerbranche. Trotzdem werde die grundsätzliche Position des Senats nicht angetastet: Die gewachsenen Einkaufszentren in den Kiezen und den bezirklichen Straßen dürften durch Großansiedlungen in der Nähe nicht geschädigt oder zerstört werden. „Da müssen und werden wir aufpassen“, sagte Müller.

Wenig Einflussmöglichkeiten sieht er aber bei der oft tristen Architektur der Fachmärkte. „Ikea“ beispielsweise werde auch in Zukunft blau-gelbe Container bauen. Das gehöre zum Marketingkonzept des Unternehmens. „Wir können nur das Umfeld mitgestalten, aber nicht die Architektur“, sagt Müller. za

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