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Berlin: Hotel mit Badewannen-TV

Am Prager Platz öffnet am Freitag das neue „Ramada“

„Hier können Sie bei offenem Fenster schlafen und anschließend auf den Balkon treten“, sagt Gustav Burckschat, „und dazu passt der Name: ,Ramada‘ ist mexikanisch und bedeutet soviel wie ,schattiger Rastplatz am Rande des Weges‘“. Burckschat ist Direktor des neuen Hotels Ramada Plaza, das am morgigen Freitag eröffnet wird und mit seiner Lage den Anspruch nach Ruhe und Beschaulichkeit inmitten der quirligen Stadt erfüllt. Es steht am Prager Platz und sollte einmal eine Seniorenresidenz werden. Dann aber gab der Betreiber das Gebäude über der Prager Passage zurück; die Hotelkette Ramada nahm die Chance wahr, hier ihr fünftes Haus in Berlin einzurichten. Es hat 184 Zimmer, von denen die Hälfte Suiten mit bis zu 58 Quadratmetern sind. Im Parterre gibt es das Restaurant „Plaza“ mit großer Außenterrasse und fernöstlichexotischer Küche. Daneben sind Bar und Bistro nach Erich Kästner benannt, der nebenan in der Prager Straße 6 seinen „Emil“ schrieb. Und da der Dichter seine kleinen Detektive damals, 1929, in seinem Roman auf den Prager Platz schickte, liest zur Hoteleröffnung Christian Quadflieg Erich Kästner, während das Ramada seine Gäste als „Emils neue Detektive“ in einem speziellen Arrangement auf Spurensuche schickt. (Die Zimmer und Suiten kosten je nach Größe zwischen 119 und 229 Euro pro Nacht.)

Natürlich ist sich der 38-jährige Direktor, der mit 18 seine Ausbildung als Koch im „Schweizerhof“ begann und einige Zeit auf der Thailändischen Insel Koh Samui als Generalmanager arbeitete, der gegenwärtigen Schwierigkeiten der Hotellerie bewusst. Städte- und Geschäftsreisekunden sind zurückhaltend, das Angebot der Berliner Hotelbetten scheint für die Nachfrage viel zu hoch. „Ein Risiko möchte ich nicht ausschließen, aber ich glaube an eine Trendwende im nächsten Jahr.“ Ramada setzt in seinem Vier-Sterne-Haus auf Individualreisende, „Longstay“- Gäste und Tagungskunden. Das Haus ist an zwei weltweite Buchungssysteme und ans Netz der Berlin Tourismus Marketing (BTM) angeschlossen. „Wir müssen höchste Qualität bieten“, sagt Gustav Burckschat. Beispiele: Dachterrassen, Balkone, 2,10 Meter lange Betten, Konferenzzentren, VIP-Lounge, Kaffeezubereitung in jedem Zimmer, höchster technischer Komfort, Zugang zum 25-Meter-Pool im 4500 Quadratmeter großen Wellness-Club nebenan und kleine Fernseher im großen Badezimmerspiegel. Über vier Badewannen hängt zudem ein TV-Gerät an der Wand – schließlich will uns eine Statistik weismachen, dass der Gast 70 Prozent seiner Zeit im Bad verbringt. Diese Zahl könnte sich im Ramada schlagartig ändern, zumindest in den Badewannenfernsehersuiten. Lo.

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