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Und alle so: böse gucken!

© Tsp

Ich hab Polizei, wir haben Berlin: Böhmermann & Co - fast so schön wie Weddings Polizei-Rapper

Blaulicht und böse Blicke: Eine Parodie von Jan Böhmermann wird munter diskutiert. Gab's in Berlin auch mal - als Weddinger Polizisten rappten.

Kapuzenpulli, dicke Karre, derbe Sprüche, Gangster-Rap mit Blaulicht und allem Pipapo: Mit seiner Persiflage „Ich hab Polizei“ auf die vielen bösen Gangster-Rapper hat Moderator Jan Böhmermann (34) einen fulminanten Internet-Hit gelandet. Bis Samstagmittag wurde der am Donnerstag auf YouTube veröffentlichte Clip 2,5 Millionen Mal aufgerufen.

Angelehnt an Videos von Rappern wie Haftbefehl besingt der Satiriker in „POL1Z1STENS0HN a.k.a. Jan Böhmermann“ die Sicherheitskräfte.

Kleine Kostprobe? Gern: "Du gehst mit Pitbull, Gassi-Gassi-Runde / Polizei hat in Kaserne hundert Zwinger voll mit Kampfhunde". Oder: "Polizei darf bei rot über Ampel fahrn / Du Bist Räuber, Polizei ist Gendarm / Brichst du das Gesetz, bricht dir Polizei die Beine / Ich wähle 110 / lernst du, was ich meine".

Der Schnauzbart wippt mit

Dazu ein hübsches Rap-Video, in dem Helikopter fliegen, das SEK die Waffen zeigt und der Schnauzbart des Kontaktbereichsbeamtem lässig im Beat mitwippt.

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Klarer Fall, was kommen musste - die einen finden's albern ("Pff, schlechte Reime" - "Laaangweilig"), die anderen lustig ("Regt sich darüber echt jemand auf?"), ganz andere wiederum schlimm. So sagte Rainer Wendt (58), Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, auf „bild.de“: „Das Video ist als Klischee-Sammlung über die Polizei ganz unterhaltsam, als Nachwuchswerbung aber vermutlich ungeeignet.“

Nun, in so mancher Berliner Polizeiwache ist das Liedchen längst auch in kleiner Kaffeepausen-Runde zu hören, Polizisten verschicken sich den Link in ihren Whatsapp-Gruppen - in der Stadt kennt man sich ja bestens mit knallharten Polizei-Hip-Hop aus.

Berlins Polizei-Rapper hießen "Cop Thirty-Six"

Im Herbst 2013 kursierte das Video der Rapper von Abschnitt 36. Die offenbar aus Weddinger Polizisten bestehende Combo „Cop Thirty-Six“ hatte ihren Rap-Song „Wild Wedding“ genannt.

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„Jeden Tag rocken wir durch den Bereich, das alles nur für die Gerechtigkeit“, heißt es darin. „Wir sind die Macher in unserem Revier“, rappt die Polizistenstimme aus dem Off, um noch schnell die im Kiez nötige „Eigensicherungspflicht“, sprich die Hand an der Waffe, anzusprechen. Auch darin zu sehen: Blaulicht, Waffen, Drogen - sogar Innensenator Frank Henkel (CDU) schaute sich das Video an. Das Urteil teilte er über seinen Sprecher mit: „Das ist ein engagiertes Bild des harten Polizeialltags in Brennpunktbezirken.“

Was das jute, alte Polizei-Orchester besser?

Es ging sogar noch weiter in Berlin - im April 2015 stellten zwei Berliner Polizisten ein Liedchen ins Netz, das sogar mal als Werbevideo im Gespräch war. Der Titel: "Herzlich Willkommen". Auf der Facebook-Seite der Berliner Polizei schrieben die zwei Polizisten damals: "Der Song ist in unserer Freizeit entstanden, weil wir Spaß am Musik machen haben. Es sind keine Kosten für die Polizeibehörde entstanden. Es ist nicht leicht, ein schwieriges Thema einfach klingen zu lassen." Das Video habe 1,5 Millionen erreicht. Werbesong wurde es aber nicht - von den knapp 16.000 Stimmen stimmten 55 Prozent für Nein.

Wer sagt "Polizei und Musik - geht gar nicht!", dem sei ein Blick ins Tagesspiegel-Archiv empfohlen. 2002/2003 gab es eine große politische Debatte, ob es denn das Polizeiorchester noch geben sollte. (mit dpa)

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