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Da geht's lang. Hunderttausende kennen den Weg.

© Stefan Kuhfs

Kreuzchen? Gemacht!: Über 500 000 Berliner werden per Brief abstimmen

Sie hatten die Wahl: Eine halbe Million Menschen werden ihre Stimme auf dem Postweg einreichen - so viele wie noch nie. Besonders viele sind es in den klassischen West-Bezirken.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Berlins Wähler brechen alle Rekorde. Jedenfalls, wenn es um die Briefwahl geht. Bis zum 22. September werden mehr als eine halbe Million Wahlberechtigte ihre Wahlzettel auf dem Postweg eingereicht haben. Bei der Abgeordnetenhauswahl 2011 wählten 27,6 Prozent per Brief. Bei zur Bundestagswahl werden es wohl über 30 Prozent sein. Ein Indiz für eine hohe Wahlbeteiligung ist das nicht. Die Briefwahlquoten steigen überall im Land.

Besonders viele Anhänger hat die Briefwahl in Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg. Dort könnte der Anteil der Briefwähler an die 40-Prozentmarke heranrücken. Eine verfassungsrechtlich vielleicht schon bedenkliche Zone. Denn das Bundesverfassungsgericht hat bisher nur deshalb keine grundsätzlichen Bedenken gegen die Briefwahl angemeldet, weil die bisherigen Beteiligungsquoten in Deutschland das „Leitbild der Urnenwahl“ nicht bedrohten.

Bis heute gibt es übrigens keine verlässlichen Daten, welche sozialen Schichten die Wahl per Brief bevorzugen. Bekannt ist nur, dass Ältere ihr Kreuzchen gern zuhause machen. Senioren wählen im Durchschnitt immer noch konservativer als Junge. Deshalb ist es auch plausibel, dass CDU und FDP bei den Briefwählern – nicht nur in Berlin – bei bisherigen Wahlen besser abschnitten als bei den Wählern, die ins Wahllokal gehen.

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