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Lärmbelastung: Blankenfelde klagt gegen Flugrouten

Die Gemeinde Blankenfelde-Mahlow ist doppelt vom Fluglärm am neuen Flughafen betroffen: einmal beim Landen und einmal beim Starten der Maschinen. Das will der Bürgermeister nicht hinnehmen. Die Havelsee-Initiativen verzichten dagegen auf Klagen.

Die Gemeinde Blankenfelde-Mahlow hat jetzt, wie angekündigt, eine Klage vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg gegen die festgesetzten Flugrouten am künftigen Flughafen Berlin-Brandenburg in Schönefeld eingereicht. Dagegen verzichten die Fluglärmgegner an den Havelseen auf den – teuren – Klageweg.

Ortwin Baier, der Bürgermeister von Blankenfelde-Mahlow, begründet den Gang vors Gericht mit der Doppelbelastung der Kommune, deren Bewohner den Krach bei Starts und Landungen ertragen müssten. Während es beim Landen keine Alternative gibt, hatte die Deutsche Flugsicherung ursprünglich vorgesehen, Blankenfelde-Mahlow bei Starts zu entlasten.

Die dann erforderliche Route hätte aber den Süden Berlins sowie die Kommunen Stahnsdorf, Teltow und Kleinmachnow erheblich belastet, was überall zu Protesten und zur Gründung von Bürgerinitiativen gegen diese Route führte. Die Flugsicherung schwenkte dann um und legte die Route auch beim Start nach Westen über Blankenfelde-Mahlow.

Damit würden andere Gebiete, die vom Fluglärm unterhalb der „Erheblichkeitsschwelle“ oder nur knapp darüber gelegen hätten, verschont, während die Bewohner von Blankenfelde-Mahlow exklusiv belastet würden, erklärte Baier. Es sei rechtswidrig, weniger belastete Gebiete zu entlasten und dafür die am stärksten belasteten Bereiche noch stärker zu belasten, so Baier.

Die Initiativen um die Havelseen kündigten dagegen am Sonnabend den Verzicht auf ein juristisches Vorgehen gegen die Flugrouten an. Ihr Sprecher Peter Kreilinger forderte von der Politik, von sich aus den bestmöglichen Schutz für die Anwohner zu schaffen. Die Klagen um den Nachtflug hätten gezeigt, dass sich Politiker bei einem Gang vor Gericht hinter dem Urteil der Richter versteckten und so auf eigene Initiativen verzichten könnten.

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