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Ila-Vorbereitung: Ein Mitarbeiter des Bodenpersonals weist dem Piloten eines Airbus A400M den Weg.

© Reuters

Luftfahrtausstellung in Schönefeld: Veranstalter halten Flugvorführungen der Ila für sicher

Am Wochenende starben bei Unfällen auf Flugplatzfesten nahe Stuttgart drei Menschen. Trotzdem sollen bei der heute startenden Ila keine Abstriche am Programm gemacht werden – die Messe Berlin hält die Veranstaltung für sicher.

Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (Ila) hat’s geschafft: Ihr neues Messegelände am Flughafen Schönefeld ist rechtzeitig fertig geworden. Ihr Start ist trotzdem problematisch. Die zum Teil gewagt erscheinenden Vorführflüge finden nur wenige Tage nach gleich zwei Unfällen bei Flugplatzfesten statt, bei denen am Wochenende ein Zuschauer, den herumfliegende Teile eines auf die Seite gestürzten Hubschraubers trafen, sowie zwei Insassen einer abgestürzten Maschine starben. Die Messe Berlin hält die Ila aber für eine sichere Veranstaltung.

Ila-Projektdirektor Stefan Grave verweist darauf, dass es einen großen Sicherheitsabstand zwischen den Flügen und den Zuschauern gebe. Direkt über den Besuchern soll nicht geflogen werden. Zudem seien die Piloten routiniert; bei solchen Vorführungen führten sie meist immer die gleichen Manöver aus. Verschärft worden waren die Vorschriften, nachdem 1988 bei einer Flugschau auf dem Militärflughafen Ramstein eine Maschine in die Reihen der Zuschauer gestürzt war. 70 Menschen starben. Vorübergehend gab es danach keine militärischen Kunstflüge mehr. Inzwischen sind sie wieder erlaubt. Dieses Mal gehen Staffeln aus Polen und der Türkei in die Luft.

Um die Ila in der Region halten zu können, haben die Messe Berlin und die Zukunftsagentur Brandenburg westlich vom Flughafen bei Selchow für rund 43 Millionen Euro ein neues Messegelände mit drei festen Hallen bauen lassen; Expo Center Airport genannt. Die Messe Berlin will dort auch andere Veranstaltungen organisieren – die Modemesse Panorama hat bereits Hallen gebucht.

Bildergalerie: Diese Flugzeuge sind bei der Ila zu bestaunen

Vor der heutigen Eröffnung der Schau durch Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigten sich am Montag der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) erfreut darüber, dass die Ila „nach einem harten Kampf“, wie es Platzeck formulierte, in der Region gehalten werden konnte. Nachdem der bisherige Standort am Flughafen Schönefeld dem Ausbau zum BER-Flughafen weichen musste, hatten sich auch andere Regionen um die Luft- und Raumfahrtmesse beworben. Wowereit verwies auf einen Kaufkraftzuwachs durch die Aussteller und Besucher in Höhe von 190 Millionen Euro. Mit 1243 Ausstellern aus 46 Ländern gibt es wieder einen Rekord bei der Ila, die von der Messe Berlin und dem Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) veranstaltet wird. Dessen Präsident Thomas Enders sagte, wegen der verschobenen Eröffnung des BER habe es keine einzige Ila-Absage gegeben. Wowereit sagte, man werde nun „hartnäckig“ daran arbeiten, auch den Flughafen dieses Mal termingerecht am 27. Oktober 2013 zu eröffnen. Die nächste Ila findet 2014 voraussichtlich Ende Mai statt.

Bis dahin soll auch entschieden sein, wie der neue S-Bahn-Haltepunkt Waßmannsdorf in der Nähe des Ila-Geländes eingebunden werden kann. Für einen Massenverkehr ist die Station, wie berichtet, nicht ausgelegt worden. Die ersten drei Messetage sind Fachbesuchern (Tageskarte für 55 Euro) vorbehalten; von Freitag bis Sonntag finden Publikumstage statt. Die Tageskarte kostet dann 22 Euro.

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