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Berlin: Millionen für Unesco-Viertel in Siemensstadt

In der zum Unesco-Weltkulturerbe zählenden Siedlung Siemensstadt in Charlottenburg-Nord werden die Grünanlagen nach historischem Vorfeld wiederhergestellt. Auch die Sanierung der Wohngebäude geht voran.

In der zum Unesco-Weltkulturerbe zählenden Siedlung Siemensstadt in Charlottenburg-Nord werden die Grünanlagen nach historischem Vorfeld wiederhergestellt. Auch die Sanierung der Wohngebäude geht voran. Nachdem der Goebelplatz bereits wieder seiner Bestimmung übergeben wurde, kümmert sich das Bezirksamt jetzt um das Grün im Bereich von Goebelstraße und Jungfernheideweg, so Stadtentwicklungs-Stadtrat Marc Schulte. Dazu werden auch für das Siedlungsbild untypische Birken gefällt und durch Apfeldornbäume ersetzt. Nach Anwohnerprotesten werden jetzt aber nur kranke und morsche Bäume beseitigt, die Zahl der Neupflanzungen wird erhöht.

Finanziert werden die aktuellen Arbeiten mit 500 000 Euro aus Bundesmitteln zur Pflege des Weltkulturerbes. Von der Einstufung der Siedlung profitiert auch der benachbarte Volkspark Jungfernheide, der als Erholungsgebiet der Anwohner für 2,2 Millionen Euro ebenfalls nach historischem Vorbild saniert wird.

Noch bis 2013 laufen die Arbeiten. Hier geht es insbesondere um die energetische Sanierung der Häuser mit insgesamt 527 Wohnungen. 6,3 Millionen Euro werden hier vom Eigentümer, der Deutsche Wohnen AG, investiert. Weitere 3,15 Millionen zahlt der Bund.

Mit der Hufeisensiedlung in Britz und der Weißen Stadt in Reinickendorf besitzt das Unternehmen zwei weitere der insgesamt sechs Siedlungen der Berliner Moderne, die 2008 zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Diese werden mit einem Gesamtvolumen von 16 Millionen Euro saniert. Unter das Dach der Unesco kamen ferner die Gartenstadt Falkenberg, die Siedlung Schillerpark und die Wohnstadt Carl Legien in Prenzlauer Berg.

Die Anlage am Rand der Siemensstadt entstand zwischen 1929 und 1932 zur Beseitigung der Wohnungsnot in Berlin. Wie alle Siedlungen der Berliner Moderne weicht sie von der bis dahin üblichen, engen Innenstadtbebauung ab und hat eher den Charakter einer Gartenstadt mit großzügigen Grünanlagen und Kinderspielplätzen. Zu den Architekten gehörten Otto Bartning, Fred Forbat, Walter Gropius, Hugo Häring, Paul-Rudolf Henning und Hans Scharoun, die jeweils einzelne Straßenzüge bearbeiteten.

Damals wie heute erfreut sich die Großsiedlung Siemensstadt bei den Mietern größter Beliebtheit. „Wir haben praktisch keinen Leerstand“, sagt Deutsche- Wohnen-Sprecherin Manuela Damianakis. Rainer W. During

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