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Er führte ein Leben voller Wendungen: "Bommi" Baumann.

© dpa

Mitgründer der "Bewegung 2. Juni": "Bommi" Baumann ist mit 68 Jahren verstorben

Er gehörte zu den bekanntesten Köpfen der Berliner Studentenbewegung. Sein Weg führte ihn auch in den Terrorismus. Nun starb Michael "Bommi" Baumann nach langer Krankheit.

Michael "Bommi" Baumann, Mitbegründer der Guerilla-Organisation "Bewegung 2. Juni" und Autor ist am Dienstag im Alter von 68 Jahren infolge einer langen Krankheit in Berlin gestorben. Dies bestätigte seine Frau. Der 1947 in Berlin geborene Baumann gehörte zu den Mitgliedern der legendären „Kommune I“ und war in der Studentenbewegung aktiv, bevor er in den Untergrund ging.

Der gelernte Betonbauer gründete zunächst die anarchistische Gruppe „Tupamaros West-Berlin“ mit, die später in die „Bewegung 2. Juni“ überging. Der Name sollte an den am 2. Juni 1967 bei einer Demonstration gegen den Schah von Persien von einem Polizisten getöteten Studenten Benno Ohnesorg erinnern.

Beim Anschlag in Gatow baute er am Sprengsatz mit

Durch einen Anschlag der Gruppe auf den Britischen Yachtclub in Berlin-Gatow starb ein Bootsbauer. Baumann hatte an dem Sprengkörper mitgebaut. Kurz danach löste er sich von der Organisation und lebte bis 1981 auf der Flucht, unter anderem in Syrien, Iran, Afghanistan und Indien. 1981 wurde Baumann in London verhaftet und danach in Berlin zu fünf Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Nach seiner Freilassung arbeitete er in der Drogentherapie.

Über seine Drogenerfahrungen berichtete er in seinem Buch „Rausch und Terror. Ein politischer Erlebnisbericht“. Durch den langjährigen Rauschgiftkonsum war Baumann gesundheitlich angeschlagen und musste immer wieder medizinisch behandelt werden. (dpa)

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