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Nicht ganz britisch. Die Firma Dennis Ltd., die unter anderem Busse für den Linksverkehr in London und Dublin liefert, bietet auch Fahrzeuge für den Rechtsverkehr an.

© promo

Neue Busse für Berlin: BVG testet englischen Doppeldecker

Next, please: Die BVG testet jetzt auch einen britischen Bus. Und die Elektrolinie soll nächste Woche auch wieder fahren.

Jahrelang war die BVG bei ihren Doppelstockbussen auf den Hersteller MAN angewiesen. Jetzt kommen die Angebote gleich mehrfach: Auch das britische Unternehmen Alexander Dennis Ltd. schickt nun einen Bus nach Londoner Vorbild zum Testen an die Spree. Sechs Wochen lang soll der Brite dann Berliner sein. Und der Hersteller setzt alles daran, einen guten Eindruck zu machen. Das Unternehmen hat sogar den britischen Botschafter eingespannt, weshalb der Bus am Mittwoch zunächst vor der Botschaft in der Wilhelmstraße vorgestellt wird. Erst danach wird die BVG den Bus übernehmen. Die bisherigen Doppelstock-Testbusse der Hersteller Scania und VDL hatte die BVG auf ihren Betriebshöfen präsentiert.

Welcher Bus das Rennen machen wird, falls die BVG neue Doppeldecker kauft, ist offen. Der bisherige MAN-Doppeldecker mit seinen drei Achsen ist der BVG für viele Strecken zu lang und zu schwer. Die seit mehreren Wochen in Spandau fahrenden Testbusse von Scania und VDL sind kürzer und leichter und haben auch nur zwei Achsen, wodurch die Betriebskosten sinken. Im Scania-Bus testet die BVG zudem, wie nur eine Treppe ins Oberdeck bei den Fahrgästen ankommt.

Alexander Dennis bietet nach Firmenangaben Eindecker sowie zwei- und dreiachsige Doppelstockbusse einschließlich Hybridlösungen an. Sie fahren bereits in Ländern mit Links- oder Rechtsverkehr. Auch beim Test in Berlin werden die Türen auf der rechten Seite sein.

Elektrobusse sollen Bürste am Unterboden erhalten

Erprobungen sind bei der BVG derzeit gang und gäbe. Nächste Woche sollen auf der Linie 204 zwischen den Bahnhöfen Südkreuz und Zoo wieder Elektrobusse fahren. Derzeit sind die vier Busse, die Ende August mit großem Pomp in den Linienbetrieb gegangen sind, bekanntlich aus dem Verkehr gezogen worden, weil nach Angaben von BVG-Sprecherin Petra Reetz die Batterien Kummer machen. Seit Tagen suchen die Techniker nach der Ursache. Auf der ersten Elektrolinie der BVG fahren seither wieder die gewöhnlichen Dieselbusse.

Die Busse sollen jetzt außerdem am Unterboden eine Art Bürste erhalten, damit sie die Flächen auf der Straße beim Laden der Batterien säubern können. Der Strom wird an Ladestationen nach dem vom Bahnhersteller Bombardier entwickelten „Primove“-Konzept berührungslos übertragen – wie bei einer elektrischen Zahnbürste. Prinzipiell habe das kabellose Laden funktioniert, sagte Reetz. Auch Braunschweig und Mannheim testen das Primove-System. Nach Angaben der Verkehrsbetriebe hat es dort keine Probleme mit den Batterien gegeben.

Kein Buszug für Berlin

Ziemlich klar ist für die BVG, dass es in Berlin keine Busse mit Anhängern geben wird. Eine solche Komposition hatte die BVG vor Kurzem mehrere Tage in Spandau erprobt. Den Buszug hatte die Münchener Verkehrsgesellschaft MVG ausgeliehen. Er fährt dort so erfolgreich, dass der Betrieb weitere Busse mit Anhänger bestellen will. In Berlin habe sich gezeigt, dass der Buszug eine gute Lösung für die wachsende Stadt sei, es aber ohne Investitionen in die Infrastruktur nicht gehe, sagte Reetz. Dazu gehörten längere Haltestellen und mehr Busspuren, aber auch größere Werkstattgruben, längere Waschanlagen sowie mehr Abstellflächen auf den Höfen. Befragte Fahrgäste hätten den Buszug überwiegend positiv bewertet, sagte Reetz weiter.

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