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Fluglärmgegner: Noch überwiegt die Skepsis

Die Initiativen sehen weiterhin ein Belastungen für die Region. Zwar sei endlich Bewegung in der Sache zu erkennen, die Hauptforderung – „außen rum, statt oben drüber“ – sei aber nur teilweise erfüllt worden, hieß es.

Zurückhaltend haben die Fluglärmgegner aus der Region Teltow auf die neuen Flugroutenvorschläge reagiert, die Kommunen wie Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf sowie den Süden Berlins vom Fluglärm entlasten: Zwar sei endlich Bewegung in der Sache zu erkennen, die Hauptforderung – „außen rum, statt oben drüber“ – sei aber nur teilweise erfüllt worden, hieß es.

„Die neuen Routenvorschläge nützen uns nichts“, sagte der Sprecher der Kleinmachnower Bürgerinitiative „Weg mit Flugrouten“, Matthias Schubert. Er bezeichnete den Vorstoß als „Augenwischerei“. Zwar könnte ein Großteil der Flugzeuge entlang des Autobahnrings fliegen und damit an der Region Teltow vorbei, aber ein Teil – vor allem Flüge nach Skandinavien und Asien – würden weiterhin über die Region geleitet. „Es ist nicht nachhaltig, was hier vorgestellt wurde“, sagte Schubert. Es sei nicht nachzuvollziehen, warum ein Teil der Maschinen über die Region fliegen müsse.

Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) zeigte sich hingegen optimistischer: „Wir haben eine viel bessere Ausgangsposition.“ Zwar würden einige Jets die Region auf der beschriebenen Route streifen, aber das seien deutlich weniger als bisher angenommen. „Das ist eine ganz andere Belastung“, so Grubert. Im Gegensatz zu den alten Routenvorschlägen, die komplett über die Region Teltow führten, sei nun nur noch mit etwa einem Fünftel des Flugaufkommens zu rechnen. Zudem würden die Maschinen erheblich höher fliegen, als in bislang erwarteten 1500 Metern. „Wir müssen den Vorschlag weiter verbessern“, sagte Grubert. So sollen die Piloten beispielsweise mit einem Flugfeuer auf Kurs gehalten werden, um den Toleranzbereich links und rechts der Flugrouten zu verringern.

Für Potsdam bedeuteten die neuen Vorschläge keine Verschlimmerung, aber auch keine Entlastung, sagte Lars Schmäh, der als Leiter der Arbeitsgruppe Emissionsschutz, Abfallwirtschaft und Bodenschutz an der Sitzung der Fluglärmkommission teilgenommen hatte. Potsdam habe den Antrag gestellt, sein Stadtgebiet „großräumig“ zu umfliegen. Dieser sei am Dienstag von der Kommission beschlossen und zur Prüfung und Stellungnahme an die Deutsche Flugsicherung (DFS) gegeben worden, so Schmäh. Das sei wichtig für Potsdam, um durchzusetzen, dass die Flugzeuge bei An- und Abflug nicht über Potsdam, sondern westlich davon entlang des Berliner Autobahnrings geleitet werden.

Auch Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers (BfB) gab gestern keine Entwarnung. Noch am Montag hat er die knapp sechsstündige Sitzung der Fluglärmkommission begleitet. „Eine gründliche Debatte“, so Albers. Mehrere mögliche Varianten seien besprochen worden, einige würden keinerlei Entlastung für die Region bringen. „Wir sind noch nicht aus dem Schneider“, sagte Albers.

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