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Berlin: Obszönitäten auf dem Handydisplay Party-Girl als Opfer

in Stalker-Prozess

Der oberste Knopf ihrer Bluse blieb zu. „Mein Anwalt“, erläuterte Djamila Rowe lächelnd ihre Zugeknöpftheit im Zeugenstuhl beim gestrigen Prozess gegen einen mutmaßlichen Stalker. Rowe wurde wochenlang belästigt. Ein Unbekannter schickte der 40-Jährigen SMS, die unter die Gürtellinie gingen. „Ich steh’ auf deinen Busen. Ich möchte dich mal“, schrieb er. Die Nummer des Handys wurde ermittelt und führte zu einem arbeitslosen Kaufmann aus Wedding. Der acht Jahre jüngere Mann saß nun nur einen Meter von Rowe entfernt. Die Frau steht gern im Rampenlicht. Sie hatte bei der Aktion einer Boulevardzeitung mitgemacht. Da suchten angebliche Singles angeblich einen Partner. Sie bekam Zuschriften. Der Angeklagte hatte ihr geschrieben. Das gab er zu. Obszönitäten habe er nicht verschickt. Er lasse seine Telefone offen rumliegen. Die Nummer von Rowe sei eingespeichert gewesen. Möglicherweise habe sich ein Dritter des Handys bedient. Für eine Verurteilung reichten die Beweise nicht. Gegen Zahlung von 200 Euro wurde das Verfahren eingestellt. Rowe verkündete stolz: „Ich habe ein Signal gesetzt für alle Frauen, sich gegen derartige Belästigungen zu wehren.“ K. G.

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