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Ringelreihen am Tor.  Berliner Schüler bildeten am 19. Februar auf dem Pariser Platz die olympischen Ringe nach. So soll die Stadt in Stimmung kommen.

© dpa/Gambarini

Olympia-Bewerbung: Zweifel an der Olympia-Umfrage in Berlin

An der Methode der Olympia-Erhebung gibt es Kritik. Das hat die Funktionäre des Deutschen Olympischen Sportbunds aufgeschreckt.

Die Olympia-Umfrage ist in Berlin in die Diskussion geraten, bevor sie beendet worden ist. Dem Deutschen Olympischen Sportbund als Auftraggeber lagen Hinweise auf eine Beschwerde über die Umfrage vor. Angeblich hatte ein Berliner Professor (so berichtet es die „B. Z.“) bemängelt, dass er in der Forsa-Umfrage zunächst zu stadtpolitischen Themen und zu Berliner Politikern befragt worden sei. Erst am Ende der Befragung sei die Bewerbung um die Olympischen Spiele Thema gewesen. Das Problem daran: Die Fragen nach der Berliner Stadtpolitik könnten sich auf die Einschätzung des Befragten zur Olympia-Bewerbung auswirken, nach dem Motto: Wenn in der Stadt manches nicht gut läuft, wird auch aus der Bewerbung nichts, also lässt man es besser. Der DOSB will sich am 21. März auf der Basis von Umfragen in Berlin und Hamburg für eine Bewerbung mit einer der beiden Städte entscheiden.

Tatsächlich ist die Reihenfolge der Fragen in einer längeren Umfrage von Bedeutung. So sagt der Politikwissenschaft Richard Stöss, sogenannte Omnibus-Umfragen mit einen ganzen Themenkatalog seien verbreitet. Dabei sei es sinnvoll, sensible Fragen, etwa nach dem Gehalt eines Befragten, am Schluss des Gesprächs zu stellen – nachdem eine Gesprächsbasis entstanden ist. Wichtig sei auch, dass allen Gesprächspartnern die Fragen in derselben Reihenfolge gestellt würden. „Ein Problem wäre es, wenn die Olympia-Frage mal am Anfang, mal am Ende gestellt würde“, sagt Stöss. Das aber wüssten die Mitarbeiter von Forsa, sagt der Politikwissenschaftler, der oft mit dem Institut zusammengearbeitet habe: „Das machen die korrekt.“

Ähnlich sieht es Innen- und Sportsenator Frank Henkel (CDU). Er erklärte am Sonnabend: „Wir haben derzeit keine Anhaltspunkte für eine Benachteiligung Berlins, zumal wir auch das Verfahren in Hamburg nicht kennen. Wir vertrauen darauf, dass der DOSB die Ergebnisse in einem vergleichbaren Modus ermittelt und etwas unternimmt, falls er Zweifel an der Vergleichbarkeit hat.“

Beim DOSB will man sich auf Forsa verlassen. Sprecher Christian Klaue sagte am Sonnabend, nach der Beschwerde eines Berliners habe man bei Forsa nachgefragt, wie die Omnibus-Umfrage gestaltet sei. Forsa habe versichert, dass das Thema Olympische Spiele in Berlin zu Beginn des Gesprächs abgefragt werde. Erst dann folgten Fragen zu anderen Themen. Da gebe es eine „klare Aussage von Forsa“, so DOSB-Sprecher Klaue. Die Reihenfolge sei wichtig für die Vergleichbarkeit der Umfrageergebnisse aus Berlin und aus Hamburg. Andere Beschwerden hätten den DOSB nicht erreicht. Deshalb halte man an der Forsa-Umfrage fest: „Wir vertrauen da erst mal drauf.“

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