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Das Olympiastadion in Berlin.

© Kai-Uwe Heinrich

Olympiabewerbung: Ja oder Nein - das ist nicht die Frage

Sabine Beikler möchte zu Olympia befragt werden – aber bitte richtig. Eine Glosse.

Von Sabine Beikler

Erst hatte der Senat eine Online-Befragung zur möglichen Olympiabewerbung gut auf seiner Internetseite versteckt. Dann vereinfachte der Senat nach Kritik den Zugang zur Umfrage.

Und nun freut sich der Senatssprecher mitteilen zu können, dass sich bisher 8400 Bürger an der Umfrage, die bis Monatsende läuft, beteiligt haben. Freilich verwundert es nicht, dass 76 Prozent der Meinung sind, dass sich Olympia den besonderen Bedingungen einer Stadt anpassen muss, dass 84 Prozent die soziale, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit für wichtig halten.

Und dass 52 Prozent sich persönlich als Zuschauer oder Helfer an Spielen beteiligen würden, ist auch keine Überraschung angesichts der Begeisterung der Hauptstädter für Partys, Straßenfeste, Festivals jeglicher Art. Senatssprecher Richard Meng interpretiert die Antworten als „Rückenwind für den Ansatz, mit dem der Senat das Thema Olympiabewerbung anpackt“. Na dann gute Nacht.

Die „Olympia-Performance“ des Senats verläuft holperig, vom Werben für die olympische Idee ist nichts zu spüren. Vielleicht schwappt die Begeisterung ja in Gesprächen mit „Stakeholdern“ über. Der Bürger merkt davon nichts. Aber er wird ja auch nicht beteiligt.

Eine Ja-Nein-Frage („Wollen Sie Olympische und Paralympische Spiele in Berlin?“) wird es laut Sportsenator Frank Henkel wohl nicht geben. Derzeit arbeitet der Senat an einer „klugen Lösung“ zur Einbeziehung der Bevölkerung.

Angesichts der vielen klugen Ideen, die die Koalition hervorbringt, darf man gespannt sein, was das sein wird. Übrigens: In der Mitbewerberstadt Hamburg ist 2015 eine Volksbefragung über die Bewerbung vorgesehen. Ziemlich klug, oder?

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