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Die Berliner Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) und Jörg Steinert, Geschäftsführer vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg, stellen die Plattform "Berlin-gegen-Nazis.de" vor.

© dpa

Online-Plattform gegen Rechtsextremismus: Berlin gegen Nazis

Der Widerstand gegen Rechtsextremismus treibt viele Berliner um. Über die Vielfalt an Projekten und Aktionen informiert künftig eine Online-Plattform. Unterstützung gibt es aus Wirtschaft, Kultur, Sport und den Gewerkschaften.

Von Sabine Beikler

Mobilisieren und aktiv werden gegen rechtsextreme Tendenzen und Rassismus in Berlin: Viele Bürger engagieren sich dagegen. Leider werde man „tagtäglich in Berlin damit konfrontiert“, sagte Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) am Mittwoch bei der Vorstellung der Online-Plattform „Berlin gegen Nazis“. Auf dieser Plattform können sich Berliner über Aktionen gegen Rechts informieren und wie sich am Protest beteiligen können. „Der Kampf gegen Rechtsextremismus muss auch vernetzt geführt werden“, sagte Kolat. Der Senat unterstützt das Projekt mit 47 000 Euro.

Informationen sind nun gebündelt und leicht abrufbar

Das Netzwerk möchte gezielt Menschen ansprechen, die sich bisher noch nicht von den bisherigen Formen des Protests nicht angesprochen fühlten. Auf der Online-Plattform kann man sich zum Beispiel in einem interaktiven Terminkalender über alle Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus informieren. Partner aus Wirtschaft, Kultur, Sport und Gewerkschaften unterstützen die Plattform. „Es ist selbstverständlich, dass die Wirtschaft ihren Beitrag gegen Rassismus leitet“, sagte Alexander Jung, Generalbevollmächtigter der Vattenfall Berlin. So würden bei Vattenfall Informationsveranstaltungen für Azubis durchgeführt.

Spezielle Förderung für Projekte gegen Rechts

Das Frauenteam des Fußballvereins Türkiyemspor ist auch Partner von „Berlin gegen Nazis“ und trägt das Netzwerk-Logo. Die Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt „Reach out“ zählt 2011 in Berlin 158 und 2012 139 rechtsextreme Angriffe. „Jeder Angriff ist einer zuviel“, sagte Kolat. Mit dem Landesprogramm gegen rechte Gewalt werden 2014 und 2015 mit fünf Millionen Euro diverse Projekte gefördert, darunter auch ein Programm, mit dem rechtsextreme Attacken und Vorfälle registriert werden. In allen Berliner Bezirken gebe es Bürger, die sich gegen Rechtsextremismus engagierten, sagte Bianca Klose, Geschäftsführerin des Vereins für demokratische Kultur in Berlin und Projektleiterin der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR). Mit dieser Plattform würde die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt.

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