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... und wird und wird und wird nicht fertig. Der neue Großflughafen am südlichen Stadtrand von Berlin, in Schönefeld.

© AFP

Piratenchef Christopher Lauer will Volksentscheid: „Der BER könnte doch ein Spaßbad werden“

Hartmut Mehdorn und Klaus Wowereit müssen sich heute im Hauptausschuss rechtfertigen. Der Landeschef der Piraten hat schon ein paar Ideen und fragt: "Schmeißen wir noch eine Milliarde auf den BER, ohne dass sich was verändert?"

Am heutigen Mittwoch, 13 Uhr, sind der BER-Chef Hartmut Mehdorn und der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SDP) - als Aufsichtsratschef der Flughafengesellschaft – vor dem Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses, der fürs Geld zuständig ist. Die Abgeordneten wollen wissen, wie es am Flughafen weitergehen soll. Christopher Lauer, Landesvorsitzender der Piraten, schlägt vor, zum BER eine Volksabstimmung abzuhalten – darüber, „ob das Land Berlin überhaupt noch Steuergeld in diesem Projekt verbrennt oder irgendwo in Transrapid-Nähe ein echter Großflughafen für Berlin errichtet werden soll“. Für bereits existierende Bauteile ließe sich eine „sinnvolle Anschlussverwendung als Messehalle, Shoppingmall oder Spaßbad" finden, selbst Lofts seien denkbar.

Was wäre Ihnen denn am liebsten: Lofts, Shoppingmall oder Spaßbad?

Meine persönliche Präferenz steht hier überhaupt nicht zur Debatte, denn die SPD in Berlin hat ja jetzt das Referendum als Möglichkeit der Bürgerbeteiligung für sich entdeckt. In Zukunft sollten Berliner die Möglichkeit haben, von vornherein über größere Projekte abzustimmen, nicht erst hinterher per Volksentscheid. Dabei sollte es auch möglich sein, eigene Ideen einzubringen.

Christopher Lauer, Landeschef der Piraten.
Christopher Lauer, Landeschef der Piraten.

© dpa

Sie sind schon der zweite Pirat, der öffentlich anregt, den BER woanders noch mal zu bauen. Ist das Mehrheitsmeinung in Ihrer Partei?

In unserem Liquid-Feedback-System gibt es für diese Position eine deutliche Unterstützung. Aber ich bin ja auch Mitglied im Abgeordnetenhaus und damit persönlich verantwortlich für die sinnvolle Verwendung von Haushaltsmitteln. Hier geht es um die Frage: Schmeißen wir noch eine Milliarde auf den BER, ohne dass sich was verändert? Da brauchen wir jetzt eine, wie die CDU immer so schön sagt, ergebnisoffene Diskussion.

95 Prozent des Bauprojekts sind fertig…

Woher wissen Sie das? Ich kann nicht nachvollziehen, zu wie viel Prozent dieser Flughafen fertiggestellt ist. Wir hören seit zwei Jahren, dass man nur noch was am Brandschutz machen muss und das Ding zu 95 Prozent fertiggestellt ist. Gleichzeitig sind lauter Schreckensnachrichten zu lesen. Entweder müssen dort nur noch ein paar Kabel verlegt werden oder es handelt sich um ein potemkinsches Dorf. Bevor das Ding nicht so aussieht und sich verhält wie ein Großflughafen, auf dem Flugzeuge landen und starten, mit einer Brandschutzanlage, die vom TÜV abgenommen ist, glaube ich auch nicht, dass der BER ein Flughafen ist.

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