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Radmuttern gelöst: Anschläge auf Privatautos von Polizisten

Die Polizeigewerkschaft ist alarmiert. Allein am vergangenen Wochenende sollen drei Privatautos von Polizisten manipuliert worden sein. Die Gewerkschaft fordert nun Schutzmaßnahmen.

Offenbar hat es wieder Anschläge auf private Fahrzeuge von Polizisten oder ihre Angehörigen gegeben. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) schlägt Alarm: „Allein am vergangenen Wochenende wurden an drei privaten Kraftfahrzeugen Radmuttern gelöst“, sagt deren Sprecher Klaus Eisenreich. In einem Fall habe der Wagen vor der Privatwohnung einer Polizistin gestanden. In den anderen beiden Fällen hatten Beamte beim Verlassen ihrer Dienststellen gemerkt, dass an den Rädern manipuliert worden war. „Unbekannte observieren offenbar die Beamten und machen sich an deren Autos zu schaffen“, sagt Eisenreich. Bis zur Vorwoche wurden in diesem Jahr laut Polizei 41 Fälle an Privatfahrzeugen bekannt, davon 16 an Privatautos von Polizisten. Hinweise auf Motive gebe es nicht. Die Gewerkschaften sprechen von einer extremen Häufung in der Vergangenheit.

Die GdP fordert zum besseren Schutz der Beamten, dass diese ihre Autos auf den geschützten Parkplätzen der Dienststellen abstellen können. „Viele Beamte müssen ihre Fahrzeuge derzeit einige Straßen entfernt parken. Besser wäre eine Abstellmöglichkeit auf dem eigenen Gelände, wo jemand ein Auge auf die Wagen hat.“ Polizeipräsidentin Margarete Koppers hatte in einem Brief an die GdP zwar erklärt, dass sie die Gefährdung ernst nehme, doch gratis könnten die Parkflächen nicht zur Verfügung gestellt werden, weil dies eine Ungleichbehandlung gegenüber jenen Mitarbeitern darstelle, die jährlich 100 Euro dafür zahlen. In einem Warnhinweis an alle Dienststellen seien die Beamten aber zu erhöhter Aufmerksamkeit aufgefordert worden.

Nun will sich der Landesbezirksvorstand der GdP per Brief an Innensenator Frank Henkel (CDU) wenden. „Wir erhoffen uns, dass er die Sache forcieren wird“, sagt Eisenreich. Denn bewirtschaftet werden die Polizeidienststellen von der Berliner Immobilien Management GmbH (BIM) – einem landeseigenen Tochterunternehmen. „Hier ist die Politik gefragt, auf die BIM Einfluss zu nehmen und Lösungen zu finden“, sagt Eisenreich.

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