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Polizisten auf Spurensuche am Tatort in Hellersdorf.

© dpa

Polizeischuss in Berlin-Hellersdorf: Schwerverletzter war Dealer im Görlitzer Park

Der Mann, der in Hellersdorf von einer Polizistin angeschossen wurde, hat offenbar in Kreuzberg Drogen verkauft. Eine Strafverfolgung scheiterte wegen Schuldunfähigkeit.

Vier Tage nach dem Schuss einer Polizistin auf einen Randalierer in Hellersdorf sind Polizei und Justiz weiter beschäftigt, die Geschehnisse vom Sonnabend zu rekonstruieren. Der Angeschossene konnte immer noch nicht befragt werden: Er lag am Dienstag im künstlichen Koma, um sich von der Schusswunde zu erholen.

Die Polizistin schweigt

Auch die Schützin schweigt weiter zu den Geschehnissen. Laut Justizsprecher Martin Steltner war die Streifenbeamte mit einem Kollegen nach Hellersdorf gefahren. „Die Beamtin stieg nach den bisherigen Erkenntnissen allein aus und sprach den Mann an, während ihr Kollege im Wagen blieb“, sagte Steltner. Als der 25-Jährige die Frau bemerkte, sei er „kettenschwingend“ auf sie zugelaufen. „Der Schuss fiel aus einer Distanz von vier bis fünf Metern“, sagte Steltner.

Auch neue Details aus der Vergangenheit des 25-jährigen Ivorers wurden bekannt gegeben. Bereits am Montag war klar gewesen, dass der Mann wegen Drogenverstößen polizeibekannt war. Offenbar war er als Drogendealer in Kreuzberg unterwegs. „Es gibt deutliche Erkenntnisse, dass sich der Mann im Görlitzer Park betätigt hat“, sagte Polizeisprecher Winfrid Wenzel.

Schon mehrere Jahre in Deutschland

Laut Justiz scheiterte eine Strafverfolgung aber an der Schuldunfähigkeit des Mannes. Letztes Jahr war der Mann einen Monat in der Psychiatrie untergebracht, zuletzt lebte er in einer Flüchtlingsheim am Blumberger Damm in Marzahn – und das, obwohl er sich schon mehrere Jahre in Deutschland aufgehalten hatte.

Im Heim fiel der Ivorer mit einer Gewalttat auf: „Er hat einen neuen Zimmergenossen im Schlaf angegriffen “, so die Polizei. Justizsprecher Steltner geht wegen der psychischen Probleme des 25-Jährigen jedenfalls nicht davon aus, dass er nach seiner Genesung in Untersuchungshaft genommen wird. „Es ist damit zu rechnen, dass der Mann zunächst in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht wird“, sagte Steltner.

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