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Während sich Müßiggänger am Wasser sonnen, brüten die Berater von PricewaterhouseCooper in ihren neuen Büros am Humboldthafen eins.

© David Heerde

Quartier am Hauptbahnhof Berlin: Erstes Haus am Humboldthafen eröffnet

Der Humboldthafen soll bald so belebt sein wie der Hamburger Jungfernstieg. Aber noch fehlen dem „Humboldthafen Eins“ Restaurants und Geschäfte.

Es wird mal die kleinere Schwester des Hamburger Jungfernstiegs. Ein würziger Geruch nach Wasserflora, dazu Touristendampfer, Eisenbahngleise, ein Hauptbahnhof nebenan. Die kleine, noch heranwachsende Schwester der Binnenalsterpromenade heißt Humboldthafen. Die Hausnummer eins, der „Humboldthafen Eins“ hat jetzt eröffnet. Ein großer, weiß strahlender Bürotanker mit wechselnden Fensterbreiten und hohen Uferarkaden, die das Markenzeichen des neuen Viertels werden sollen. Restaurants und Geschäfte werden hier im wasserseitigen Erdgeschoss mal einziehen, die Räume dafür sind da, aber noch nicht ausgebaut. Bislang existiert nur eine Betriebskantine. Und eine noch gesperrte Freitreppe, die von der Brücke ans Ufer hinabführt.

Transitgebiet für Reisende

Eingezogen in den Humboldthafen Eins sind 850 Mitarbeiter des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers. Einer der wichtigsten Kunden von PwC ist die Bahn, deshalb kam Bahnchef Rüdiger Grube persönlich vorbei, um den neuen Nachbarn zu empfangen. Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) erinnerte sich daran, selbst mal beim Vorgängerunternehmen von PwC gearbeitet zu haben, vor zwei Jahrzehnten. Damals, Anfang der 90er Jahre, wurde der städtebauliche Wettbewerb für das Gebiet um den Hauptbahnhof ausgelobt. Inzwischen ist fast ein Vierteljahrhundert vergangen. Immer noch befindet sich rund um den Bahnhof ein von manchen als angenehm weit und unbebaut, von anderen als unwirtlich-unfertige Zone empfundenes Areal, das man eher als Transitgebiet durcheilt.

Uferarkaden rund um den Hafen

Aber Geisel kündigt an: „In wenigen Jahren wird das hier eines der attraktivsten und lebendigsten Viertel der Stadt.“ Die Uferarkaden, mit Fuß- und Radweg, sollen sich um das gesamte Hafencarré winden, ein Schiffsanleger ist geplant, zur Invalidenstraße sind Wohnungen und Gewerbe vorgesehen. Und ein „Haus der Gesundheit“, das der Berliner Gesundheitswirtschaft als Repräsentanz dienen soll.

Die kleine Schwester des Jungfernstiegs leidet noch erheblich unter der S 21, für die der westliche Uferbereich noch freigehalten werden muss. 2017 soll die S 21 fertig sein. Dann könnte auch hier gebaut und das Ufer zum Flanieren freigegeben werden.

"Haus der Zukunft" entsteht nebenan

Der Blick aus den Büroetagen von PricewaterhouseCoopers auf Kanzleramt, Reichstag oder die Charité wird von den PwC-Angestellten gelobt. Da fühle man sich doch in bester Gesellschaft. Nebenan wird bereits die Baugrube für das „Haus der Zukunft“ ausgehoben, dort will die Bundesregierung den Berlinbesuchern zeigen, wie die Welt in 20 Jahren aussehen könnte. Das Haus, das nach den Entwürfen mal aussehen wird wie ein Diaprojektor, soll 2017 fertig werden. Auch hier sollen dann Restaurants oder Cafés einziehen, denn daran mangelt es sehr im weiteren Regierungsviertel.

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