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Der Berliner Radiomoderator Sebastian Radke ist im Alter von 40 Jahren gestorben.

© Kissfm.de

Radiomoderator von Kiss FM: Kollegen nehmen Abschied von Sebastian Radke

Der Kiss FM-Moderator Sebastian Radke ist am Mittwoch während seiner Sendung tot zusammengebrochen. Seine Kollegen versuchen, ihre Trauer in Worte zu fassen.

Jeden Tag um eine Minute vor 10 Uhr begann beim Berliner Radiosender Kiss FM die Basty-Show. „Heute beginnt die Basty-Show nicht“, mit diesen Worten hat Kiss-FM-Programmdirektor Sebastian Voigt am Donnerstagmorgen eine außergewöhnliche Sendung zum Abschied des am Tag zuvor verstorbenen Radio Moderators Sebastian Radke eingeleitet. Der 40-jährige Moderator war während seiner Livesendung am Mittwochvormittag zusammengebrochen und wenig später im Krankenhaus gestorben.

„Gestern war der schwärzeste Tag den Kiss FM in seiner Historie erleben musste“, sagte Voigt in der 10-Uhr-Sendung zu Ehren Radkes. All die Kollegen, die Worte finden konnten, verabschiedeten sich am Donnerstag vor dem Mikrofon von Basty. Unter Tränen nahm auch die 26-jährige Kollegin Sophia Abschied. Sie hatte im März 2013 mit Radke zusammen die längste Radiosendung der Welt „100 Stunden wach“ moderiert. „Basty war ein Freund und Kollege, der mich stets zum Lachen gebracht hat und gestern leider auch zum Weinen“, sagte die junge Moderatorin in der Sendung.

Einer der beliebtesten Moderatoren bei Kiss FM

Andere Kollegen nannten Radke einen großartigen Mentor und erinnerten sich an sein ansteckendes Lachen und seine absurden Ideen in Besprechungen. „Bastys schräger, schwarzer Humor gepaart mit unglaublich viel Wissen hat jetzt schon ein riesen Loch in die Redaktion gerissen“, sagte eine andere Kollegin. Radke moderierte bei dem Berliner Radiosender seit vielen Jahren „Die Basty Show“. Bekannt wurde Radke 1992 als Gewinner des Model-Wettbewerbs „Das Gesicht“.

Anschließend moderierte er verschiedene TV-Sendungen, unter anderem die RTL-II-Chartshow „The Dome“ und die Dating-Sendung „Sommer sucht Sprosse“. Für den Berliner Jugendsender Kiss FM arbeitete er seit 2000. Er galt als einer der beliebtesten Moderatoren der Radiostation.

Herzinfarkt die häufigste Todesursache bei Männern ab 40

Die genaue Todesursache des Moderators ist noch nicht bekannt. Laut „Bild“-Zeitung ist Radke an einem Herzinfarkt gestorben. Er hatte am Mittwoch um 10 Uhr wie gewohnt mit seiner Sendung begonnen und war dann eine halbe Stunde später plötzlich am Mikrofon zusammengebrochen. „Herzinfarkte sind bei Männern ab 40 Jahren die häufigste Todesursache“, sagt Raimund Erbel, Leiter der Klinik für Kardiologie in Essen. Unerwartete Todesfälle bei jungen Männern gebe es erschreckend häufig.

Tragisch sei das vor allem deshalb, weil Vorsorgeuntersuchungen das Herzinfarktrisiko genau bestimmen können, sagt Erbel. Mithilfe der Computertomographie kann die Erkrankung der Gefäße, zum Beispiel eine Kalkablagerung im Herz, gemessen werden. Die Verkalkung der Herzgefäße sei ein zuverlässiger Indikator für Herzerkrankungen, sagt der Kardiologe. Dagegen könne man mit Medikamenten angehen.

Fans und Kollegen trauern

Erst Anfang März war der deutsche Ex- NBA Star Christian Welp mit 51 Jahren an plötzlichem Herztod gestorben. Im Sommer 2013 verstarb „Sopranos“-Star James Gandolfini im Alter von 51 Jahren an einem Herzinfarkt während eines Italien-Urlaubs. Frauen sind zwar weitaus seltener vom plötzlichen Herztod betroffen. Vorsorgeuntersuchungen seien dennoch für beide Geschlechter wichtig, sagt Experte Erbel. Das Risiko werde unterschätzt, denn der Körper gibt keine Warnung. Auch Radke war noch vor knapp zwei Wochen erfolgreich beim Halbmarathon durch Berlin gelaufen.

Im Internet trauern Fans und Kollegen aus anderen Radiosendern um den Moderator: „Er gehörte für mich zum Sound der Hauptstadt“, schrieb ein Kollege aus Halle.

Radke hat gemeinsam mit der Radiomoderatorin Dörti Dani (Dani Döring-Steinitz) den gemeinsamen Sohn Phoenix (13). Der „Bild“ sagte Döring-Steinitz, die von Radke getrennt lebte: „Besonders schlimm ist es für unseren Sohn. Die beiden fingen gerade erst an, sich richtig kennenzulernen.“

Luisa Jacobs

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