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Randalenacht in der Rigaer Straße in Friedrichshain.

© Paul Zinken/ picture alliance / dpa

Randalewoche in Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain: Bilanz der Polizei: 23 verletzte Beamte und 100 Straftaten

Bei der Randalewoche in Friedrichshain im Juli warfen Linksextremisten Steine und Flaschen auf Polizisten. Der SPD-Abgeordnete Schreiber fordert jetzt eine "Soko Rigaer Straße".

Die massiven Angriffe auf Polizeibeamte in Friedrichshain im Juli bei der „Langen Woche der Rigaer Straße“ werden polizeiintern ausgewertet. Die Innenverwaltung teilte dem SPD-Abgeordneten Tom Schreiber jetzt mit, dass „die gewonnenen Erfahrungen im Rahmen der Aus- und Fortbildung und des Einsatztrainings berücksichtigt“ werden sollen. Bei der einwöchigen Aktion der linksextremistischen Szene waren 23 Polizisten verletzt worden, heißt es in einer bislang unveröffentlichten Antwort der Innenverwaltung auf eine Anfrage Schreibers. Unter anderem hatten Randalierer die Tür eines Mannschaftswagens aufgerissen und einen Stein hineingeworfen. Zudem war die Polizei von Hausdächern mit Steinen und Flaschen beworfen worden. Dabei waren zwölf Einsatzfahrzeuge beschädigt worden, darunter zwei Zivilstreifen.

Die Polizei war 12 797 Stunden im Einsatz

Bei der Randalewoche und zugehörigen Demonstration wurden genau 100 Straftaten festgestellt, die Polizei war mit mehreren Hundertschaften 12 797 Stunden im Einsatz. Zuletzt waren, wie berichtet, Mitte August zwei Polizeiautos auf der Kreuzung Rigaer Straße/Liebigstraße mit mindestens 20 Steinen und Beuteln mit stinkender Flüssigkeit beworfen worden.

Angesichts dieser andauernden Gewalt erneuerte Schreiber seine Forderung nach einem härteren Vorgehen der Polizei gegen die Gewalttäter in Form einer „Sonderkommission Rigaer Straße“. Die Polizei müsse im Kiez nachts dauerhaft präsent sein, sagte Schreiber, „der Repressionsdruck muss erhöht werden“. In Kreuzberg habe diese Taktik gewirkt, sagte der Abgeordnete. Dass sich ausgerechnet ein SPD-Abgeordneter derart gegen die linke Gewalt engagiert, hat ihm mittlerweile mehrere Drohungen und den Vorwurf als „Maulheld“ auf linksextremistischen Internetseiten eingebracht.

Dass die Szene aktiv ist, zeigt die Antwort der Innenverwaltung auf eine weitere Frage des Abgeordneten: So seien 150 Personen der linken Szene mit drei gemieteten Bussen nach Bayern gefahren, um gegen den G7-Gipfel in Elmau zu demonstrieren.

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