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Berlin: "Schloss Gripsholm": Großer Auftritt für Jasmin Tabatabai

Hotel Adlon, Dienstagabend. "Ich würde mich jetzt gerne auf dem Klavier räkeln, aber das geht irgendwie nicht", formulierte Jasmin Tabatabai und lehnte sich stattdessen an das Instrument.

Hotel Adlon, Dienstagabend. "Ich würde mich jetzt gerne auf dem Klavier räkeln, aber das geht irgendwie nicht", formulierte Jasmin Tabatabai und lehnte sich stattdessen an das Instrument. Keine Frage - die lasziven Posen hat sie drauf. Und singen kann die Schauspielerin auch, das hatte sie bereits in "Bandits" und mit ihrer Band "Even Cowgirls get the Blues" bewiesen. Jetzt ist Tabatabai in "Gripsholm" als verruchte Varieté-Sängerin zu sehen und interpretiert in dem Film von Regisseur Xavier Koller erstmals deutsche Texte: vier Lieder von Kurt Tucholsky, die von der Schweizer Klezmer-Band Kol Simcha neu interpretiert wurden. Anlässlich der Europa-Premiere des Films sang Jasmin Tabatabai in der Nacht zu Mittwoch im Ballsaal des Hotels Adlon leider viel zu kurz. Ihren Befehl "Jetzt will ich, dass ihr euch alle nackt auszieht und tanzt" setzte bedauerlicherweise kein Premierengast in die Tat um. Überhaupt zeigte sich das Publikum merkwürdig schlaff. Als nach dem Film in den Cine-Stars-Premierenkinos im Sony-Center Darsteller und Stab nicht sofort auf der Bühne erschienen, verließ der Großteil des ungeduldigen Publikums entnervt den Saal. Ulrich Noethen, der durch Joseph Vilsmaiers "Comedian Harmonists" bekannt wurde und einen ewigen Billard spielenden, rauchenden und saufenden Kurt Tucholsky darstellt sowie Heike Makatsch, in "Gripsholm" zu sehen als ewig küssende, zärtelnde und bis zur Selbstaufgabe verständnisvolle Muse des vorübergehend sprachlosen Dichters, zwinkerten leicht irritiert ins Scheinwerferlicht. Nicht zur Premierenfeier gekommen war Inger Nilsson, die Pippi Langstrumpf von 1968. Nilsson gibt in der deutsch-österreichischen-schweizerischen Koproduktion die Hausherrin des Schlosses. Dafür waren unter den sich um die raren Häppchen und Süppchen in Espresso-Tassen reißenden Premierengästen Cem Özdemir, der mit zwei riesigen Leibwächtern kommen musste, Shawne Borer-Fielding ganz in Eisblau und nicht in Begleitung ihres Ehemanns, sondern von Party-Veranstalter Bob Young. Um die Gattin des Schweizer Botschafters, immer ein Hingucker auf gesellschaftlichen Anlässen, gab es Gerüchte, sie und ihr Mann Thomas wollten die Stadt verlassen. Sie selber kommentierte das nicht. Nur so viel: "Ich liebe Berlin."

oom

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