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Der Bundeswehr-"Showroom" in Berlin-Mitte.

© Sebastian Forck

Update

Showroom in Berlin-Mitte: Anschlag auf Bundeswehr war Protest gegen Zapfenstreich

Nach dem Farb-Anschlag auf den Bundeswehr-Showroom in Berlin-Mitte wurde ein Bekennerschreiben im Internet veröffentlicht: Die Aktion richtete sich gegen den Zapfenstreich am Mittwoch.

Unbekannte haben in der Nacht zu Montag ein Gebäude der Bundeswehr nahe dem Bahnhof Friedrichstraße mit Farbe besprüht. Mittlerweile wurde auf einer linksextremistischen Internetseite ein Bekennerschreiben veröffentlicht. Darin heißt es: "Zeitgleich zelebriert der kackbraune Karnevalsverein völlig geschichtsverdrossen am 11.11. den aktuellen Kriegszustand durch ein öffentliches Gelöbnis am Reichstagsgebäude, Fackeln, Trommeln und 3000 Ehrengäste inklusive." Einen Fehler enthält die Selbstbezichtigung: Das "Gelöbnis" ist tatsächlich ein Zapfenstreich.

Wie die Berliner Polizei berichtet, habe ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes gegen 1.30 Uhr bemerkt, dass die gesamte Fensterfront des Showrooms in der Georgenstraße, sowie auch die Fenster eines daneben liegenden Schuhgeschäftes und die einer Zahnarztpraxis mit roter und blauer Farbe besprüht worden waren. Der Polizeiliche Staatsschutz habe die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung übernommen. Bis Montagabend gab es noch keine konkreten Hinweise auf die Täter teilte ein Sprecher mit. Wie berichtet, hatten Unbekannte das Geschäft schon im April mit Parolen ("Nein zum Militär") besprüht. Am Mittwochabend findet in vor dem Reichtstag ein Großer Zapfenstreich statt; 2500 Gäste werden erwartet (mehr zu den Sperrungen lesen Sie unter diesem Tagesspiegel-Link).

Diesmal ging die Bundeswehr allerdings ziemlich lässig mit der Farbattacke um. Bei Facebook postete sie ein Bild der rot und blau beschmierten Fensterfront. Rechts zu sehen: ein Werbeaufsteller mit dem Slogan "Wir kämpfen auch dafür, dass du gegen uns sein kannst."

Viele Nutzer glaubten, das Schild sei erst anlässlich der Attacke vor dem Showroom platziert worden. Ein Mitarbeiter stellte jedoch klar, dass es Bestandteil der aktuellen Imagekampagne des Militärs sei und zur regulären Ausstattung des Ladens gehöre. Für die ironische Reaktion, bei Facebook ein Bild mit Schmierereien und Slogan zu teilen, erntete die Bundeswehr dennoch Lob im Netz.

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Lesen Sie mehr im Tagesspiegel: "Wir werben hier nicht", eine Reportage aus dem Bundeswehr-Laden, finden Sie hier.

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