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SIND SO GEFALTETE HÄNDE: Warum Angela Merkel die Raute zeigt

Es ist viel psychologisiert worden in der Frage, was Angela Merkel wohl mit der Hand-Raute bezwecken mag. Ein magisches Dreieck der Macht oder rituelle Erdverbundenheit?

Es ist viel psychologisiert worden in der Frage, was Angela Merkel wohl mit der Hand-Raute bezwecken mag. Ein magisches Dreieck der Macht oder rituelle Erdverbundenheit? Die Antwort ist simpel. Es geht um Haltung und die einfache Frage: Was macht eine Frau, die in der Öffentlichkeit steht, mit ihren Händen? Männer haben es da leichter. Mit den Armen vor der Brust verschränkt können sie sehr entschlossen aussehen. Frauen in der gleichen Haltung wirken viel eher abwehrend. Lässig und doch kraftvoll erinnert man auch Gerhard Schröder, wie er mit einer Hand in der Hosentasche und der anderen gestikulierend in zwei Fernsehduellen überzeugt hat. „Sie“ sähe dabei lächerlich aus. Frau Merkel hat irgendwann entdeckt, dass die Berührung der Hände vor dem Bauch immer passt – und außerdem den Vorteil birgt, dass man in dieser Haltung gezwungen ist gerade zu stehen. Daumen und Fingerspitzen aneinander, das erzeugt noch dazu Körperspannung. Kanzlerinnen mit hängenden schlaffen Schultern sehen auf Fotos nie gut aus. Und beide Hände vor dem Bauch zu falten oder ineinander zu legen: Das geht auch nicht, weil es leicht als Geste des Gebetes missverstanden werden kann. Wie die Kanzlerin zur Raute gefunden hat? Hat ein Coach ihr sie empfohlen? Danach gefragt hat sie einmal verraten: „Es hat sich einfach so ergeben“. Antje Sirleschtov

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