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Sozialer Wohnungsbau: Der Mann, der Gropius nach Neukölln holte

Karl-Heinz Peters gründete als Gehag-Chef große Siedlungen in Berlin. Jetzt ist er 100 Jahre alt geworden.

Im November feiert die Wohnungsgesellschaft Degewo den 50. Jahrestag der Grundsteinlegung in der Gropiusstadt – während einer der Gründer der Neuköllner Großsiedlung schon jetzt doppelt so alt geworden ist: Karl-Heinz Peters, früher langjähriger Vorstandsvorsitzender der Wohnungsbaugesellschaft Gehag, feierte am Dienstag mit Branchenvertretern seinen 100. Geburtstag. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) gratulierte in einem schriftlichen Grußwort dem Jubilar, der „das Antlitz der Stadt verändert“ und dabei „soziale Verantwortung gezeigt“ habe.

Peters erfreut sich noch guter Gesundheit und ist als Fachbuchautor weiterhin aktiv: Gerade erst schrieb er eine Jubiläumsbroschüre über die Gropiusstadt. Darin übt er auch Kritik an der Privatisierung der einst landeseigenen Unternehmen Gehag und Degewo, die Bauherren der Siedlung waren. Trotz des „harten Übergangs“ von der Gemeinnützigkeit zur „Portfoliomaximierung“ wünscht er den Bewohnern im Schlusswort, dass sie sich „so wohl und heimisch und vor allem betreut fühlen können wie die ersten Mieter“.

Für seine Verdienste beim Wiederaufbau Berlins nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Peters vom Senat schon lange vor dem 100. Geburtstag mit der Ernst-Reuter-Plakette geehrt. Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) veranstaltete jetzt einen Festakt, zu dem Peters aus seinem heutigen Wohnort im Breisgau kam. Er hatte früher leitende Funktionen in Vorgängerorganisationen ausgeübt. Redner wie der BBU-Verbandsausschussvorsitzende und Degewo-Chef Frank Bielka erinnerten daran, dass es Peters war, der den berühmten Architekten Walter Gropius einst zum federführenden Planer der Neuköllner Trabantenstadt gemacht hatte.

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