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Armut in Berlin.

© dpa

Sozialhilfehauptstadt Berlin: Armut kommt immer teurer

Sexy ist Berlin, gewiss, aber vor allem arm und ärmer. 1,67 Milliarden Euro kostete das den Landeshaushalt 2014, vier Prozent mehr als im Vorjahr.

Das kommt den Landeshaushalt teuer zu stehen: 1,67 Milliarden Euro betrugen die Nettoausgaben des Landes für die Sozialhilfe im vergangenen Jahr. Gegenüber 2013 war das ein Anstieg um vier Prozent. Dies teilte das Statistische Landesamt Berlin-Brandenburg mit.

483 Euro für jeden Berliner

Rein rechnerisch könnten mit dieser Summe jedem Berliner 483 Euro ausbezahlt werden. Allerdings ist die Verteilung der Transferleistungen unterschiedlich je nach Bezirk: Am meisten Bedarf besteht in Neukölln, dort flossen rechnerisch 539 Euro je Einwohner hin, in Mitte (531 Euro) und Spandau (522 Euro), wohin deutlich mehr als im Landesdurchschnitt floss. Alle anderen Bezirke liegen unter dem Landesdurchschnitt. Am wenigsten Sozialhilfe wird im Bezirk Treptow-Köpenick ausbezaht, 338 Euros je Einwohner.

Eingliederung von behinderten Menschen kostet am meisten

Der größte Anteil an den Sozialhilfeausgaben entfiel, wie in den Vorjahren, auf die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen: 43,4 Prozent oder 722 Millionen Euro. Für Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung flossen 25,4 Prozent der Mittel oder 422,5 Millionen Euro. Für Hilfe zur Pflege zahlten die Sozialämter im Jahr 2014 rund 333 Millionen Euro (20 Prozent). Für Hilfe zum Lebensunterhalt wurden im Jahr 2014 netto 73,8 Millionen Euro ausgegeben (4,4 Prozent).

In Brandenburg stiegen die Kosten noch stärker

Noch stärker stiegen die Sozialausgaben in Brandenburg: um mehr als sechs Prozent. Insgesamt zahlt Potsdam 589 Millionen Euro für Sozialhilfe aus, rechnerisch 240 Euro je Einwohner. Über dem Landesdurchschnitt liegen die Ausgaben in den Landreisen und Städten, die nicht unmittelbar an Berlin angrenzen: Cottbus, Brandenburg an der Havel und Frankfurt Oder zum Beispiel. Am wenigsten Sozialhilfe je Einwohner wurde in Potsdam-Mittelmark ausgezahlt.

Auch die Leistungen für Asybewerber steigen sprunghaft

Einen kräftigen Anstieg gab es auch bei den Leistungen für Asylbewerber: 240 Millionen Euro in Berlin und Brandenburg waren es 2014 – gegenüber 162 Millionen in 2013.

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