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City West: Am Ku’damm gibt es bald wieder die Hausnummer 1

Der Boulevard feiert im nächsten Jahr 125. Jubiläum mit vielen Festen. Im Sommer wird eine Info-Box aufgestellt – an einem besonderen Ort.

Lange hat es gedauert, bis die Planungen für das Jubiläum „125 Jahre Kurfürstendamm“ in Schwung kamen. Nun zeichnet sich endlich ab, wie auf Berlins größter Einkaufsstraße 2011 gefeiert werden soll. Auch eine finanzielle Basis ist geschaffen: Die Lottostiftung hat soeben 650 000 Euro bewilligt, nachdem sie bereits im Spätsommer 300 000 Euro für eine historische Ausstellung in 125 Werbevitrinen in Aussicht gestellt hatte. Nun müssen aber noch Anrainer einiges beisteuern, damit sich die Hoffnungen der Arbeitsgemeinschaft City erfüllen.

Los geht es am 5. Mai 2011, weil an diesem Tag vor 125 Jahren die erste Dampfstraßenbahn über die zum 53 Meter breiten Boulevard ausgebaute Straße gefahren war. Zum Auftakt gibt es Veranstaltungen in der Schaubühne und auf dem Lehniner Platz, den Charlottenburg-Wilmersdorf bis dahin mit weiteren Geldern aus dem Bund-Länder-Förderprogramm „Aktive Stadtzentren“ umgestalten will. Ende Mai folgt ein Oldtimerkorso, für den sich laut AG-City-Vorstand Uwe Timm bereits rund 1000 Besitzer historischer Wagen angemeldet haben. Damit wolle man auch „125 Jahre Automobilgeschichte“ feiern.

Die Projektleitung hat die landeseigene Kulturprojekte GmbH übernommen. Deren Geschäftsführer Moritz van Dülmen kündigte für das erste Septemberwochenende die Aktion „42 Stunden Ku’damm“ an: Auf Straßenkreuzungen soll es ein von Anrainern organisiertes Programm geben. Hier stehen zwar keine Details fest, aber die Planer halten zum Beispiel Straßentheater, Shows und Modenschauen für möglich. Im Rahmen der Aktion wird es einen Sonntagsverkauf am 4. September geben, für den praktischerweise keine Genehmigung nötig ist – denn anlässlich der Internationalen Funkausstellung dürfen dann ohnehin alle Berliner Läden öffnen. Der Boulevard wird 42 Stunden lang für den Verkehr gesperrt. Bereits im August will die AG City ein weiteres Sommerfest feiern und dabei mit großen Einkaufsstraßen in anderen Ländern kooperieren.

Auf dem Breitscheidplatz eröffnet im Sommer eine „Schaustelle“ mit einer Infobox. Vorbilder sind die „Schaustelle Berlin“, mit der die Stadt von 1995 bis 2005 erfolgreich ihre Großbaustellen touristisch vermarktet hatte, und die ehemalige rote Infobox am Potsdamer Platz. Der Nachfolger wird allerdings viel kleiner und dürfte mehr der „Infotreppe“ ähneln, die auf dem Potsdamer Platz für das Wissenschaftsjahr 2010 geworben hatte. Das temporäre Bauwerk auf dem Breitscheidplatz bekommt die nicht mehr existierende Hausnummer „Kurfürstendamm 1“ und erinnert so an die abweichende Straßenführung in früheren Zeiten. In der Infobox wird es eine Ausstellung über Bauprojekte wie das „Zoofenster“-Hochhaus mit dem Waldorf-Astoria-Hotel geben, zudem dient sie als Treffpunkt für Führungen zu Baustellen und Sehenswürdigkeiten. Zum Verweilen soll eine „Caféterrasse mit Kiosk“ an der Ecke Uhlandstraße einladen.

Ende Oktober klingen die Feiern mit dem jährlichen „Festival of Lights“ aus, bei dem Berliner Wahrzeichen und bekannte Bauten bunt illuminiert werden. Diesmal werde das Lichtfestival einen Schwerpunkt am Ku’damm haben, sagte Kulturprojekte-Chef van Dülmen. Die Werbeagentur Star Company stellte jetzt auch ein kostenfrei entworfenes Jubiläumslogo vor, das im Wesentlichen aus dem goldfarbenen Buchstaben K besteht.

Bezirks-Wirtschaftsstadtrat Marc Schulte (SPD) lobte das Niveau der Ideen und schloss ein „Fressbudenfest“ aus. Der Bezirk ist an den Vorbereitungen auf vielerlei Weise beteiligt, nur Geld geben kann er wegen der Haushaltssperre in der City West nicht. Deshalb kommt es darauf an, ob sich die Anrainer finanziell stärker beteiligen wollen als früher bei der Weihnachtsbeleuchtung. Die Akquise bei den Händlern, Vermietern und Bauherren geht jetzt erst richtig los.

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