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Studie der TU Berlin: S-Bahn-Chaos kostet 35 Millionen Euro

Das war teuer: Die Technische Universität Berlin hat den volkswirtschaftlichen Schaden geschätzt, den der Totalausfall der S-Bahn in der vergangenen Woche verursacht hat.

Der erneute S-Bahn-Stillstand hat nach einer Berechnung der Technischen Universität Berlin einen volkswirtschaftlichen Schaden von 35 Millionen Euro verursacht. „Der Störfall führt die eminent hohe Bedeutung einer zuverlässigen Stromversorgung vor Augen“, teilte die Hochschule am Mittwoch mit. Die hohen Kosten kommen dabei zustande, weil die Bahn ihren Fernreisenden wegen der Verspätungen eine Entschädigung zahlen musste - und weil in den Betrieben massenhaft die Arbeitskraft ausfiel.

Für die Schätzung wurden die Kosten des zeitlichen Verlusts von einer Arbeitsstunde bei den Fahrgästen mit der Bruttowertschöpfung bewertet, die innerhalb der entsprechenden Stunde hätte geleistet werden können. Nicht berücksichtigt sind in der Studie die immateriellen Schäden für die Fahrgäste.

Nach einer Pannenserie in einem Stellwerk war am vergangenen Donnerstag der S-Bahn- sowie der Regional- und Fernverkehr in Berlin für drei Stunden vollständig zum Erliegen gekommen. Viele Tagesspiegel-Leser berichteten uns von ihren Erlebnissen am Chaos-Tag. Und auch in den folgenden Tagen lief der Verkehr nicht reibungslos: Signalstörungen machten der Bahn ebenso zu schaffen wie Krankmeldungen von Fahrern. Insider sprachen von einem "kalten Streik" der Beschäftigten.

Auch am Mittwoch fielen einige Fahrten aus und Züge konnten teilweise erneut nur mit weniger Wagen als vorgesehen fahren. Im Ostbahnhof blieb am frühen Mittwochabend eine S–Bahn gegen 17.40 Uhr wegen technischer Mängel liegen, sagte ein Bahnsprecher. Bis 18.20 kam es dadurch auf mehreren Linien zu Behinderungen, nun aber geht der Verkehr wieder nach Plan voran.

(kt, dapd)

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