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Piratenpartei: Tapsigkeit und Besserwisserei

Zwischen Delegation und Partyfahrt: Die Reise nach Island zeigt beispielhaft, wie sich Piraten und Öffentlichkeit aneinander zu gewöhnen haben - und warum das schwerfällt.

Die Piraten im Abgeordnetenhaus sind, jaja, wir wissen es langsam, für alle Seiten ein Lernprozess. Auf der einen Seite sind da 14 junge Männer und eine Frau, die noch nie in einem Parlament waren. Auf der anderen Seite ist da eine Öffentlichkeit, die lange nicht mehr mit sowas konfrontiert war: dieser Mischung aus Tapsigkeit und aggressiver Besserwisserei der Erleuchteten.

Die jüngsten Ereignisse fassen das noch einmal „in a nutshell“: Drei Landespiraten und ein Bezirksverordneter fliegen auf eigene Rechnung nach Island, treten dort nach selbst gebloggter Aussage als „Delegation“ der „Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus“ auf, treffen in dieser Funktion mit Politikern und Funktionären zusammen, lassen im selbstgestrickten Zeitplan aber auch noch Platz für Party, werden ob dieser Vermischung der Sphären kritisiert und kritisieren die Kritiker.

Es wird spannend zu sehen, wohin der Lernprozess gerade im Hinblick auf solche Situationen führen wird. Werden die Piraten in einem Jahr einfach nicht mehr ohne Mandat in der Gegend rumfliegen? Oder wird sich die Öffentlichkeit daran gewöhnt haben? Wie auch immer es sein wird: Spannender ist es jetzt.

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