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Vorsicht an der Bahnsteigkante. Mehr Sicherheit an der Bahnsteigkante - wie realistisch ist das?

© dpa

Unglücke in der U-Bahn verhindern: Bahnsteigtüren – ein theoretischer Schutz

In Berlin hat ein Mann eine junge Frau vor eine U-Bahn gestoßen - die 20-Jährige starb. Mit Bahnsteigtüren, die erst öffnen, wenn dahinter der Zug eingefahren ist, wäre ein solcher Vorfall wohl zu verhindern gewesen. 

Technik zum Schutz: In vielen U-Bahn-Systemen weltweit sind die Gleise durch Bahnsteigtüren abgetrennt. Die öffnen sich nur, wenn ein Zug eingefahren ist. Meist gibt es diese Türen bei relativ neuen, fahrerlosen Systemen sowie an besonders frequentierten Stationen. Als billigere Alternative werden vereinzelt auch druckempfindliche Platten sowie Lichtschranken eingesetzt, die Personen im Gleis erkennen und Züge stoppen. Bei einer gezielten Attacke würden sie aber nichts nützen.

Keine Nachrüstung: Die Nachrüstung älterer U-Bahn-Systeme mit Bahnsteigtüren gilt als schwierig und ist in Berlin nie ernsthaft erwogen worden. Notwendig wären zum einen Züge mit bestimmten Türabständen und Steuerungstechnik für punktgenauen Halt hinter den Bahnsteigtüren. Zum anderen müssten die Bahnhöfe umgebaut werden, die teils in Kurven liegen, teils denkmalgeschützt und schmal sind. Alles in allem würde die Nachrüstung in Berlin Hunderte Millionen kosten.

Eigene Vorsorge: Der weiße Blindenleitstreifen markiert den minimalen Abstand, den man von der Bahnsteigkante halten soll. Je mehr, desto besser. Wer beobachtet, wie sich ein Unglück anbahnt, sollte sofort den Notrufknopf an der Info-Säule drücken. So wird man direkt mit der Leitstelle verbunden, wo ein Mitarbeiter die Kamerabilder vom Bahnhof sieht und mit einem Handgriff den Fahrstrom abstellen und das Einfahrsignal für den nächsten Zug auf Rot schalten kann.

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