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Berlin: Vatikan schickt neuen Mann nach Neukölln

Der Papst hat einen neuen Botschafter in Berlin: Der 63-jährige kroatische Erzbischof Nikola Eterovic, bisher Generalsekretär der Weltbischofssynode, zieht in die Neuköllner Nuntiatur. Papst Franziskus ernannte ihn am Wochenende zum Nachfolger von Erzbischof Jean-Claude Perisset.

Der Papst hat einen neuen Botschafter in Berlin: Der 63-jährige kroatische Erzbischof Nikola Eterovic, bisher Generalsekretär der Weltbischofssynode, zieht in die Neuköllner Nuntiatur. Papst Franziskus ernannte ihn am Wochenende zum Nachfolger von Erzbischof Jean-Claude Perisset. Der 74-jährige Schweizer tritt aus Altersgründen ab.

In Deutschland war der neue vatikanische Botschafter bislang noch nicht im Einsatz – doch Erfahrungen im diplomatischen Dienst hat Eterovic hinreichend. Als junger Priester arbeitete er in den Vertretungen des Vatikan in der Elfenbeinküste, in Spanien und in Nicaragua. Und als Apostolischer Nuntius in der Ukraine verwaltete er von 1999 bis 2004 einen der schwierigsten Posten, den die Kuriendiplomatie weltweit zu vergeben hat. Die Spannungen zwischen der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche der Ukraine und der zum Moskauer Patriarchat gehörenden Orthodoxie erforderten diplomatisches Geschick – zumal, wenn sich der Papst zu einem Besuch ansagt.

Die Visite 2001 muss in Rom als Erfolg empfunden worden sein: Denn der Kroate machte Karriere. 2004 berief Johannes Paul II. Eterovic an die Spitze der Weltbischofssynode. Fünf Treffen der katholischen Bischöfe organisierte er – unter anderem jenes, das sich im Jahr 2012 dem Thema „Neuevangelisierung“ widmete. Das Thema beschäftigte den Theologen da schon länger: Der Kurienerzbischof ist sowohl Mitglied in der „Kongregation für die Evangelisierung der Völker“ als auch im „Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung“. Kernaufgabe beider Gremien ist die Verbreitung des Glaubens und der Kampf gegen die Säkularisierung – und dass gerade Deutschland zu den Ländern gehört, in denen sich die Christenheit am stärksten auf dem Rückzug befindet, ist auch in Rom bekannt. Benjamin Lassiwe

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