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Schon lange keine Grüne Oase mehr: In der Kleingartenkolonie in der Dieselstraße in Berlin-Neukölln mussten schon einige Gärten dem Ausbau der Autobahn A 100 weichen. Nun haben Arbeiter begonnen, die Vegetation auf den ehemaligen Kleingartenanlagen zu entfernen.

© Kitty Kleist-Heinrich

Anlagen in Neukölln: A 100-Bau: Räumung von Kleingärten hat begonnen

Noch gibt es kein Baurecht für die Verlängerung der Stadtautobahn A 100. Trotzdem hat nun die umstrittene Räumung ehemaliger Kleingartenanlagen begonnen.

Noch gibt es kein Baurecht für die Verlängerung der Stadtautobahn A 100 vom Dreieck Neukölln bis zum Treptower Park. Trotzdem haben am Mittwoch Arbeiter begonnen, die Vegetation auf den ehemaligen Kleingartenanlagen zu entfernen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Bürgerinitiative BISS und die Linken forderten Verkehrssenator Michael Müller (SPD) auf, die Arbeiten zu stoppen, bis Klagen gegen den Autobahnbau vor dem Bundesverwaltungsgericht entschieden sind.

Damit wird für März gerechnet. Kläger und der Senat erwarten beide, dass sie vor Gericht Erfolg haben werden. Das Freimachen der Trasse sei jetzt erforderlich, weil im März die Schutzzeit beginne, sagte Müllers Sprecherin Petra Rohland. Auseinandersetzungen am Ort habe es nicht gegeben. Tiere, die dort lebten, würden umgesetzt, was gutachterlich überwacht werde. Unter anderem gebe es 87 Ersatznistplätze für Vögel.

Von den bereits seit langem geräumten Kleingärten - die Nutzer hatten jeweils eine Entschädigung erhalten - sei durch Vandalismus fast nichts mehr vorhanden gewesen. Um die Anlagen einigermaßen zu schützen, war sogar ein Zaun gezogen worden.

Nach den Plänen der Verkehrsverwaltung sollen die Arbeiten zum Weiterbau der Autobahn in einem Jahr beginnen. Dann rechne man auch damit, dass der Bau in den Haushalt des Bundesverkehrsministeriums aufgenommen werde, was ohne Baurecht nicht möglich sei, sagte Rohland weiter. Die Autobahn-Gegner monieren, dass die Trasse freigeschlagen werde, ohne dass es eine verbindliche Zusage des Bundes zur Finanzierung des 420-Millionen-Euro-Projekts gebe.

Unterdessen werden bald auch in der Innenstadt Bäume gefällt werden. Unter den Linden fallen, wie angekündigt, an der Kreuzung mit der Friedrichstraße 54 Linden, die dem Weiterbau der U 5 weichen müssen. Die Arbeiten beginnen am 13. Februar und enden am 24. Februar. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden neue Kaiserlinden gepflanzt.

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