zum Hauptinhalt

Stadtplanung: Springer-Straße wird gebaut

Mit dem Um- und Ausbau der Axel-Springer-Straße soll die einst unterbrochene Verbindung zwischen Kreuzberg und Mitte wiederhergestellt werden. Die Klagen von einem Anwohner und vom BUND wurden zurückgewiesen.

Die Axel-Springer-Straße kann wie vom Senat geplant vierspurig in Richtung Leipziger Straße verlängert werden. Das Verwaltungsgericht hat am Montag eine Klage des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) sowie eines Anwohners gegen den Neu- und Ausbau als unbegründet zurückgewiesen. Mit der Verbindung zwischen Axel-Springer-Straße und Leipziger Straße solle die durch die deutsche Teilung einst unterbrochene Querverbindung zwischen Kreuzberg und Mitte wiederhergestellt werden, sagte der Vorsitzende Richter Wilfried Peters.

Der Senat verspricht sich von dem geplanten Durchbruch nahe des Spittelmarktes eine Entlastung der umliegenden großen Straßen. Zu Recht, urteilte das Gericht. Denn eine direkte Verbindung zwischen zwei stark befahrenen Straßen könne den Verkehr besser bewältigen als eine Umleitung. Die Planfeststellungsbehörde habe „alle ernsthaft in Betracht kommenden Trassenalternativen“ miteinbezogen. Eine einspurige Verkehrsführung sei nicht in der Lage, den prognostizierten Verkehr zu bewältigen. Nach Angaben eines Gerichtssprechers geht es um den Um- und Ausbau von etwa 350 Metern Straße.

Der BUND befürchtet, das Vorhaben bringe mehr Verkehr in die Wohngegend. Für die Anwohner bedeute das Lärm und eine grenzwertüberschreitende Feinstaubbelastung, so BUND-Verkehrsreferent Martin Schlegel. „Der Senat konterkariert damit die eigenen Anstrengungen zur Luftreinhaltung und Lärmminderung“, sagte er. Außerdem sei es nun nicht mehr möglich, die historische Innenstadt um den Spittelmarkt zu rekonstruieren: „Es wird auf lange Sicht eine große Durchgangsstraße bleiben.“ Einzige Trostpflaster sei der geplante „Flüster-Asphalt“. Die Anwohner wollen Schlegel zufolge nun versuchen, ein Tempolimit von 30 Stundenkilometer und ein Durchfahrtsverbot für LKW einzuklagen.

Etwa drei Viertel der Gesamtkosten des Vorhabens von 11,4 Millionen Euro fließen in Lärmschutzmaßnahmen, wie der Sprecher der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Mathias Gille, sagte. Diese seien damit beileibe kein „Trostpflaster“. Es werde alles getan, um die Anwohner zu schonen. Baubeginn soll schon im März sein. Voraussichtlich ein Jahr später wird die Verbindung zwischen der Axel-Springer-Straße und der Leipziger Straße am Spittelmarkt eröffnet.

Christine Cornelius

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false