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Ungewohntes Bild. Am Flughafen Tegel warteten am Montag Reisende bis zu 30 Minuten lang auf Taxis. Auch in Schönefeld oder am Hauptbahnhof standen diesmal nicht die Taxifahrer Schlange.

© dapd

U-Bahn-Sperrung, S-Bahn-Ausfall: Noch mal davongekommen

Für viele Nutzer der U-Bahn begann die Woche mühsam, aber ohne Chaos. BVG und Investor verhandeln über Reparatur an der U 2.

Montag, U 1 unterbrochen, U 2 gesperrt, wieder Ausfälle bei der S-Bahn und obendrein Taxi-Sternfahrt: Damit waren alle Zutaten für einen chaotischen Start in die Woche vorhanden. Doch dann dauerten viele Wege zwar etwas länger als sonst, aber man kam einigermaßen voran.

„Es läuft alles super und die Stimmung ist entspannt“, sagte einer der zahlreichen BVGler, die die Fahrgäste beim Umsteigen von der U-Bahn in die Ersatzbusse unterstützten. Nur frühmorgens hätten sich einige genervte Pendler beschwert und die BVG beschimpft: „Da muss man sich einiges anhören. Die nennen uns Idioten, obwohl wir ja nur helfen wollen.“ Allerdings wussten viele seiner Kollegen bis zum Mittag nicht einmal, dass die Taxifahrer am Montag den Stadtverkehr blockieren wollten.

Auf der U 1 war es der erste Tag der siebenwöchigen Sperrung zwischen Möckernbrücke und Wittenbergplatz. Die teilweise parallel fahrende U 2 ist nach dem Wassereinbruch auf der Baustelle am Leipziger Platz nun schon seit drei Wochen zwischen Potsdamer Platz und Mohrenstraße unterbrochen. Am Montagnachmittag trafen sich auf Initiative der Stadtentwicklungsverwaltung BVG, Investor Huth, Senat und Bauaufsicht. Dabei wurde nach Auskunft von BVG-Sprecherin Petra Reetz vereinbart, dass der Bauherr bis Mittwoch Vormittag schriftlich sein weiteres Vorgehen darlegt. BVG, Technische Aufsichtsbehörde, Bezirksamt und Wasserbehörde sollen die Pläne prüfen und bei einem Folgetreffen am Freitag das weitere Vorgehen klären. Bis dahin gelte, dass die U 2 „bis auf Weiteres“ unterbrochen bleibt.

Absehbar sind Schadensersatzforderungen der BVG, die wegen der Sperrung Fahrgäste verliert und Ersatzverkehr leisten muss. „Wenn wir Glück haben, reicht die Versicherungssumme des Investors“, sagte Reetz. Der Tunnel sei trocken.

Auch weil viele Fahrgäste die Lücke zu Fuß überbrücken, waren die Ersatzbusse am Montag nicht allzu voll. An der U 1 passierte kurz nach 11 Uhr eine der Taxi- Kolonnen hupend die Station Möckernbrücke und hielt für knapp zehn Minuten den Ersatzverkehr auf.

Die BVG-Leitstelle bestätigte Verspätungen, meldete aber keine großen Probleme. Der Fahrgastverband Igeb bezeichnete die gleichzeitige Sperrung beider Linien als ärgerlich, doch schwer vermeidbar, weil die Trasse der U 1 saniert werden müsse, bevor die U 6 in der City-Ost rund ein Jahr lang unterbrochen wird. Enttäuschend sei die Zurückhaltung des Senats: Bei einer derart wichtigen Verbindung wie der U 2 hätte der Regierende Bürgermeister, zumindest aber der Stadtentwicklungssenator sofort öffentlich Druck auf den Investor ausüben müssen, um die Einigung mit der BVG und notwendige Reparaturen zu beschleunigen.

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