zum Hauptinhalt
Humboldtforum

© Simulation: TH Treibhaus Landschaftsarchitektur

Verkehrskonzept: Fußgängerampeln vorm Schloss

Der Senat hat sein Verkehrskonzept für den Schlossplatz vorgestellt. Einen Autotunnel wird es ebenso wenig geben wie eine Fußgängerzone vor dem Humboldtforum. Immerhin denken die Planer über Tempo 30 nach.

Zwischen dem Humboldtforum und dem Lustgarten werden auch in Zukunft Autos fahren. Um Passanten das Queren der Ost-West-Straße zu erleichtern, soll der Straßenabschnitt auf der gesamten Länge des Lustgartens gepflastert und durch Ampeln an beiden Seiten gesichert werden. Eine Fußgängerzone auf der Karl-Liebknecht-Straße, wie es der ADAC vorgeschlagen hatte, lehnt die Stadtentwicklungsverwaltung in ihrem am Montag vorgestellten Konzept zur Verkehrsführung am Humboldtforum ab. Zum Konzept gehört auch die Anfahrt von Reisebussen, deren Fahrer sich vor einem Besuch der Museen anmelden müssen. So soll ein Busstau an der Museumsinsel vermieden werden.

Ein Tunnel wäre zu teuer

Der ADAC hatte, unterstützt vom Förderverein für den Wiederaufbau des Schlosses, vorgeschlagen, die Karl-Liebknecht-Straße zwischen Lustgarten und Humboldtforum zur Fußgängerzone zu machen. Der Durchgangsverkehr sollte ums Schloss herum geführt oder in einem Tunnel unter den gesamten Linden geführt werden.

Die unterirdische Variante wäre zu teuer und städtebaulich problematisch, sagte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD). Und eine Umfahrung des Schlosses brächte erhebliche Probleme für Fußgänger und Radfahrer und führe außerdem zu Staus auf den Straßen. Deshalb soll die Karl-Liebknecht-Straße weiter für den Ost-West-Verkehr geöffnet bleiben, wobei die Planer annehmen, dass der Verkehr dort mit täglich 30.000 bis 35.000 Autos in den kommenden Jahren fast unverändert bleiben wird.  Möglich sei aber, dass auf dem gepflasterten Abschnitt zwischen Lustgarten und Humboldtforum Tempo 30 gelten werde. Wie der Bereich hier später aussehen wird, soll in einem Wettbewerb entschieden werden.

Reisebusse brauchen eine Anmeldung

Geeinigt hat sich die Verwaltung dagegen bereits mit den Staatlichen Museen auf ein Konzept für die künftige Anfahrt der Reisebusse zur Museumsinsel und zum Humboldtforum. Die Fahrer sollen sich anmelden und erhalten dann von den Museen ein „Zeitfenster“, in dem sie ihre Fahrgäste aussteigen lassen können. Nur wer angemeldet ist, darf zum „Terminal“ an der für den übrigen Verkehr gesperrten Bodestraße zwischen Altem und Neuem Museum sowie dem künftigen zentralen  Eingangsgebäude fahren. Gleichzeitig sollen dort nur zwei Busse stehen dürfen; fünf weitere Plätze bei großem Bedarf sind auf dem Straßenzug Am Lustgarten vorgesehen. Nach dem Aussteigen der Fahrgäste sollen die Busse auf einen Parkplatz in der Umgebung fahren. Diese Anlagen sollen wahrscheinlich durch Kameras so überwacht werden, dass die Fahrer der Reisebusse wissen, wo es freie Flächen gibt. Ein ähnliches Konzept ist auch für das Riesenrad am Zoo vorgesehen - falls es gebaut wird.

Nur so sei es möglich, den Verkehr mit Reisebussen zu steuern, sagte Junge-Reyer. Erwartet werden an der Museumsinsel rund 100 Busse täglich, für die es unmittelbar an der Museumsinsel keinen Platz gebe. Die Zahl der Besucher insgesamt soll sich nach der Eröffnung des Humboldtforums auf täglich rund 17.000 nahezu verdoppeln. 2017 soll es nach dem Bau der U-Bahn-Linie U5 am Humboldtforum auch einen Zugang zur U-Bahn geben.      

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false