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In der Kreuzberger Oranienstraße regt sich der Unmut der Fahrradfahrer.

© Kitty Kleist-Heinrich

Verkehrssicherheit in Berlin: In der Oranienstraße läuft was verkehrt

Die bekannteste Straße Kreuzbergs wird bisweilen als "Radfahrerhölle" bezeichnet. In der BVV wurde die Situation nun erneut besprochen.

Nach dem schweren Radunfall im Oktober in der Oranienstraße hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Friedrichshain-Kreuzberg über das Thema Verkehrssicherheit in der Straße diskutiert. Die bezirklichen Grünen hatten die Aussprache auf die Tagesordnung gesetzt.

Radler, Autofahrer und BVG-Nutzer erleben fast täglich chaotische Situationen auf der Oranienstraße. Vor allem Falschparker, die in zweiter Reihe halten, Ladezonen oder Bushaltestellen blockieren, sind ein Problem. Das Ordnungsamt sei in diesem Jahr an mindestens 50 Tagen mit Mitarbeitern vor Ort gewesen, an 44 Tagen wurden schwerpunktmäßig Falschparker kontrolliert, sagte SPD-Verkehrsstadtrat Andy Hehmke.

822 Mal wurden Falschparker angezeigt, nur zwölfmal setzte das Ordnungsamt Autos um. Der Kontrolldruck sei schon „relativ hoch“, sagte Hehmke. Für noch mehr Kontrollen, um „alle Missstände zu decken“, fehle es an Personal.

Die Bezahlung muss stimmen

In der BVV-Diskussion kritisierte Hehmke, dass das Bezirksamt den Ordnungshütern nicht mehr Gehalt zahle und die Entwicklung bestehender Mitarbeiter nicht genügend fördere. So müsste das Ordnungsamt befürchten, dass neue Mitarbeiter nach einer 14-wöchigen Schulung für den Ordnungsdienst kündigen und in andere Bezirke wechseln.

Schon im März wurde die Verkehrssicherheit in der Oranienstraße beraten. Neben neuen Tempo-30-Zonen sollen Ladezonen und Busfurten überprüft werden sowie die Stellen, wo Fußgänger außerhalb von Ampeln und Zebrastreifen die Straße überqueren. Die Beschilderung soll ebenfalls erneuert werden. Für einen markierten Radweg ist die Straße mit zwölf Metern nach Behördenangaben zu schmal, weil ansonsten Ladezonen oder Parkplätze entfallen müssten.

Eine Einbahnstraßenregelung soll demnach auch unmöglich sein, weil der Verkehr dann in anderen Straßen zur Belastung werde.

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