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„Internationaler Tag der Kissenschlacht“ im Park am Gleisdreieck.

© picture alliance / dpa

Von Tag zu Tag: Kissenschlacht im Treptower Park

Stefan Jacobs über flegelhafte Frau-Holle-Fans im Treptower Park.

Der Alltag in Berlin gilt als hart, aber vom Treptower Park kann man das gerade nicht behaupten. Am Sonnabend hat es dort eines jener Events gegeben, bei denen sich fast erwachsene Menschen treffen und wirklich erwachsene schaudernd abwenden. Diesmal war es eine Kissenschlacht, nicht die erste ihrer Art. High Huhn am Spreeufer. Glückselig schlugen Hunderte aufeinander ein, bis den Milben schwindlig wurde. „Internationaler Tag der Kissenschlacht“ hieß das. Lustig, lustig, tralalalala …

Am Morgen danach war die Stimmung so gedämpft wie die Akustik in der Bettenabteilung bei Karstadt. „Es sieht da aus wie Sau“, resümierte das Grünflächenamt von Treptow-Köpenick. Genau genommen sieht es aus wie Geflügel beziehungsweise wie ehemaliges Geflügel auf Salatbett, aber das macht die Sache nicht besser. Der fiese Wind von gestern hat immerhin einen Teil des Problems bis nach Kreuzberg und in andere Ecken transportiert, in denen es auf ein paar Fusseln mehr nicht ankommt.

Polster für die Loveparade

Aber der große Rest ruht sanft auf der Wiese und wartet auf das Ergebnis des Berliner Kompetenzmikados: Die BSR ist für Parks nicht zuständig, das bezirkliche Grünflächenamt pfeift wie das ganze Dutzend aus dem letzten Loch, die Kissenschlächter sind längst weg, und der Senat wird das Problem wohl nicht für gesamtstädtisch bedeutsam erklären und an sich reißen, wie er das gern tut, wenn Leute aufmucken.

Im Juli soll ja eine Art Loveparade in den Treptower Park ziehen. Vielleicht können die Federn bis dahin liegen bleiben, um den Rasen ein bisschen zu polstern.

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