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Bislang neigen sich die Busse bei jedem Halt. Künftig soll dies die Ausnahme sein.

© dpa/Robert Schlesinger

Wegen Wartungsaufwands: BVG-Busse neigen sich nicht mehr automatisch

Die Busse der BVG sollen sich nicht mehr automatisch bei jedem Stopp an einer Haltestelle vor einsteigenden Fahrgästen verneigen. Verkehrspolitiker protestieren gegen diese Pläne - bisher ohne Erfolg.

Die BVG will das so genannte Kneeling, bei dem sich die Fahrzeuge so absenken, dass auch behinderte Fahrgäste problemlos ein- und auch wieder aussteigen können, abschaffen und auf ein Anforderungssystem bei Bedarf umstellen, da die meisten Fahrgäste auf das Kneeling nicht angewiesen seien. Die Einstieg sei auch ohne Kneeling niedrig.

Dem widerspricht der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Stefan Gelbhaar. Das automatische Absenken helfe allen Fahrgästen bei einem reibungslosen und schnellen Ein- und Ausstieg. Sollte das Kneeling abgeschafft werden, müssten Fahrer und Fahrgäste die Situation ausbade. Behinderte Menschen müssten sich als Bittsteller fühlen, wenn das bequeme Einsteigen nur noch über den Anforderungsknopf möglich wäre und sie jeweils auf die Reaktion der Fahrer angewiesen seien.

Auch der Bereich Behindertenpolitik in der Sozialverwaltung habe der BVG schriftlich mitgeteilt, dass ein automatisches Kneeling für unverzichtbar gehalten werde, teilte Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler auf eine Kleine Anfrage Gelbhaars und seiner Grünen-Kollegin Jasenka Villbrandt mit. Die BVG bleibe jedoch dabei, dass Bedarfssystem für alle Busse einzuführen.

Sehen Sie hier Bilder des Warnstreiks, der die BVG am 18. Februar 2012 lahm legte:

Das Unternehmen begründet dies mit der Reparaturanfälligkeit und dem dadurch verursachten hohen Wartungsaufwand, was auch häufig zu Fahrzeugausfällen führe. Zudem ist die BVG überzeugt, dass das automatische Absenken an jeder Haltestelle von vielen Fahrgästen und Fahrern als störend empfunden werde. Einen Zusammenhang zwischen den stetig schwanken Bussen und dem häufigen Rückenleiden der Fahrer sieht das Unternehmen aber nicht.

Ob sich das Bedarfssystem bewährt, soll in Tests für jeden Bustyp untersucht werden. Von den 1324 vorhandenen Fahrzeugen sind nach Angaben der BVG bisher 152 Zwölf-Meter-Busse umgerüstet worden. Da die bisherigen Erfahrungen positiv gewesen seien, plane die BVG, zukünftig alle Busse mit dem Bedarfskneeling zu bestellen, teilte Gaebler mit. In diesem Jahr will sie unter anderem den Kauf von etwa 140 Gelenkbussen einleiten.

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