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Berlin: Wenn der Nachbar nur noch nervt Urania diskutiert über bedrohte Nutzungsvielfalt

Wehe, wenn der Tischler sägt. Dann wird aus dem traditionellen Handwerksbetrieb im Hinterhof plötzlich der Störenfried, den die Mieter im Neubau nebenan vor Gericht zerren – wo sie Recht bekommen.

Wehe, wenn der Tischler sägt. Dann wird aus dem traditionellen Handwerksbetrieb im Hinterhof plötzlich der Störenfried, den die Mieter im Neubau nebenan vor Gericht zerren – wo sie Recht bekommen. Nutzungsmischung, das Zauberwort für eine lebendige Stadt und quirlige Quartiere, wird immer mehr zur Kampfzone. Was jahrzehntelang anstandslos nebeneinander existieren konnte, wird plötzlich zur Belästigung. Clubs müssen schließen und Sportplätze bleiben ungenutzt, weil es den Nachbarn zu laut ist, oder Betriebe müssen jahrzehntealte Standorte aufgeben, weil die Immissionen plötzlich unzumutbar sind.

Die Bezirke stöhnen über die zunehmende Zahl von Nachbarschaftskonflikten, die Stadtplaner warnen vor der Gefahr einer entmischten Stadt, wo wohnen wieder fein getrennt von Arbeiten und Vergnügen existiert, die Tourismusfachleute befürchten eine Verödung in Berlins Ausgehzonen – und Anwälte haben viele Kunden. Über „Nutzungsmischung – ein Leitbild der Belästigung?“ diskutieren am Dienstag, 30. April, der Pankower Stadtrat Jens-Holger Kirchner, Verwaltungsrechtler Andreas Möller und der Stadtplaner Dogan Yurdakul. Es moderiert Gerd Nowakowski, Leitender Redakteur des Tagesspiegels. Ort: Urania, Beginn: 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Tsp

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