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Berlin: Wochenende: Polizei im Dauerstress Brandstiftungen, Graffiti und eine Hausbesetzung

Unbekannte Brandstifter haben Berlins Polizei und Feuerwehr zu Beginn des Wochenendes in Atem gehalten: In Schöneberg wurden am Samstagmorgen zwischen 4 Uhr und 5.45 Uhr fünf Brände an Autos, Motorrollern und Dixietoiletten gelegt.

Unbekannte Brandstifter haben Berlins Polizei und Feuerwehr zu Beginn des Wochenendes in Atem gehalten: In Schöneberg wurden am Samstagmorgen zwischen 4 Uhr und 5.45 Uhr fünf Brände an Autos, Motorrollern und Dixietoiletten gelegt. Mehrere Fahrzeuge, die vor oder hinter den angezündeten Autos standen, wurden ebenfalls beschädigt. Auch in der Görlitzer Straße in Kreuzberg wurde kurz vor Mitternacht ein brennendes Fahrzeug gemeldet.

Auch Farbschmierer, vermutlich aus dem linken Spektrum, waren in der Nacht zu Sonnabend unterwegs. Nicht nur der Militarialaden des Berliner NPD-Vorsitzenden Sebastian Schmidtke in Niederschöneweide war betroffen; am frühen Samstagmorgen entdeckten Wachschützer auch großformatige Schmierereien am Sony-Center am Potsdamer Platz. In acht Meter langen und 1,50 breiten Graffiti wurde mit Anarchiezeichen und dem Slogan „Refugees Welcome“ politisch Stellung für die Flüchtlinge am Pariser Platz bezogen.

Am Samstagnachmittag wurde in Lichtenberg vorübergehend ein Haus besetzt. Gegen 14 Uhr bohrten Angehörige des linken Spektrums das Türschloss eines leeren Verwaltungsgebäudes in der Rathausstraße auf. Die Hausbesetzer trafen eine symbolträchtige Wahl: Das Gebäude gehört dem Land Berlin und war früher von der Polizei genutzt worden. Rund 14 Hausbesetzer drangen in das Innere des Gebäudes ein, während etwa 60 bis 80 Unterstützer die Aktion verfolgten. Das Land stellte Anzeige wegen Hausfriedensbruchs, etwa 100 Beamte rückten aus. Die Situation vor Ort war anfangs irritierend: Weder wurden Transparente gehisst noch politische Forderungen artikuliert. Auch der Aufforderung der Polizei, das besetzte Haus wieder zu verlassen, wurde langsam, aber anstandslos entsprochen. Draußen vor der Tür nahmen Polizisten ihre Personalien auf und sprachen Platzverweise aus. Später wurde bekannt, dass die Aktion offenbar als Protest gegen Wohnraumnot gedacht war.Timo Kather

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