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Vorfahrt gestattet. Die BVG fährt nur noch mit dreiachsigen Bussen nach Tegel, weil sich bei diesen Typen die Achslast verringert. Foto: Caro / Sorge

© Caro / Sorge

Busse zum Flughafen: Zu schwer für Tegel - vor fünf Jahren

Vor fünf Jahren hatte die BVG jahrelang für die Fahrten zum Flughafen Tegel Busse eingesetzt, die für die dortigen Brückenbauwerke zu schwer waren. Was Klaus Kurpjuweit damals schrieb.

Inzwischen hat die Flughafengesellschaft vorgeschrieben, welche Fahrzeugtypen noch eingesetzt werden dürfen. Eine Gefahr für die Bauwerke habe nicht bestanden, hieß es. Die Gewichtsbeschränkung für die Brückenbauwerke habe es von Anfang an gegeben, sagte Flughafensprecher Leif Erichsen. Wieso die BVG trotzdem zu schwere Fahrzeuge einsetzte, ließ sich auf Anfrage nicht klären.

Den Einsatz der zu gewichtigen Busse habe ein Gutachter bei den jährlichen Routinekontrollen der Brückenbauwerke bemerkt, sagte Erichsen. Nun darf die BVG keine zweiachsigen Fahrzeuge zum Flughafen fahren lassen, sondern nur noch dreiachsige, weil sich bei diesen Typen die Achslast verringert. Aber auch diese dürfen nur mit einer Ausnahmegenehmigung über die Brücken fahren.

Vorbereitet für den Flughafenverkehr waren aber vor allem die zweiachsigen Typen. Deren spezieller Gepäckbereich fehlt nun in den jetzigen Flughafenbussen. Fahrgäste müssen sich mit der Gepäckablage behelfen oder blockieren Sitzplätze mit dort abgestellten Koffern oder Taschen. Der Mehrzweckbereich ist vor allem weiter für das Abstellen von Kinderwagen oder für Rollstuhlfahrer gedacht. Beschwerden bei der BVG habe es deshalb aber nicht gegeben, sagte Unternehmenssprecherin Petra Reetz.

Am neuen Flughafen in Schönefeld soll es solche Probleme nicht geben. Auch dort gibt es große Brückenbauwerke. Allein die Terminalzufahrt, die auf zwei Ebenen nach Ankunfts- und Abflugsbereich getrennt ist, besteht aus 22 einzelnen Brückenabschnitten. Hinzu kommen weitere neun Brücken der Zufahrtsstraßen. Dort sind jetzt am letzten Bauwerk die Betonarbeiten abgeschlossen worden. Die Brückenbauwerke seien so konstruiert, dass sie alle Bustypen aufnehmen können, heißt es bei der Flughafengesellschaft.

Trotzdem wird die BVG ihre Busse nicht auf der oberen Etage vor dem Abflugbereich halten lassen, sondern nur in der unteren Ankunftsebene. Abfliegende Passagiere müssen im Terminal per Treppe oder Aufzug zu den Abfertigungsschaltern gelangen.

Ursprünglich hatte die BVG vorgesehen, auf beiden Ebenen mit ihren Bussen zu stoppen, um die Wege für die Passagiere möglichst kurz zu halten. In der Planungsphase war aber versäumt worden, auch kurze Wege für die Busse zu berücksichtigen. Hier schiebt man sich gegenseitig die Schuld zu. Weil die Busse nun für den Wechsel von der oberen zur unteren Ebene rund zwei Kilometer über das Flughafengelände kurven müssten, was die Betriebskosten aufs Jahr gerechnet erheblich erhöhen würde, beschränkt sich die BVG auf nur einen Stopp.

Die Schnellbusse, die alle fünf Minuten vom U-Bahnhof Rudow zum neuen Flughafen fahren sollen, halten direkt vor dem zentralen Eingang. Die Haltestellen für alle anderen Busse befinden sich daneben in zweiter Spur. Direkt am Flughafengebäude, vor den Bussen, warten Taxis auf Kunden. Klaus Kurpjuweit

Der Beitrag erscheint in unserer Rubrik "Vor fünf Jahren"

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