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Berlin: Zum Üben ist keine Zeit mehr

Das Maritim-Hotel in Tiergarten wird mit einer Ägyptischen Gala eröffnet

Das Blattgold auf den Aufzugtüren ist befestigt, das Wasser in den Whirlpool der Präsidentensuite eingelassen, es gibt heißen Kaffee und kalten Orangensaft – und drunten vor dem Haupteingang rollen die Autos mit den ersten Übernachtungsgästen an. Das neue Maritim-Hotel in der Stauffenbergstraße ist offen, aber so knapp hatte sich Regionaldirektor Thomas Wachs die Sache nicht vorgestellt. „Wir dachten, wir können noch einen Monat üben“, sagte er am Freitag bei der Führung durchs Haus, „aber nun geht es gleich richtig los.“ Bauverzögerungen waren der Grund dafür, dass Maritim das Haus tatsächlich erst zum letzten möglichen Zeitpunkt übernehmen konnte. Offizielle Eröffnung ist am 19.November.

Das, was die Branche „soft opening“ nennt, dürfte nun eher hart werden. Denn gleich für den ersten Tag hat man sich einen „Ägyptischen Abend“ mit über 800 Gästen verordnet – ein Zufallsprodukt. Denn die Ägyptische Botschaft ist nur einen Steinwurf vom Hotel entfernt, und weil man dort während der Bauzeit allerhand zu leiden hatte, meldete sich eines Tages der Botschafter – und alles andere ergab sich. Im August geht es Schlag auf Schlag weiter: Indische Sommernacht am 20., russisches Varieté am 26. und Mauritius-Festival am 27.August.

Das Maritim präsentiert sich stolz als „größtes Kongresshotel im Herzen Berlins“. Das ist eine feinsinnige Formulierung, die Rücksicht auf das noch größere, aber eher am Stadtrand angesiedelte Estrel nimmt. Groß ist das Haus auf alle Fälle: Es hat 505 Zimmer, davon 71 Suiten – allein die Präsidentensuite ganz oben misst 350 Quadratmeter. Doch die Größe des Hotels fällt vor allem in den beiden Sälen auf; der kleinere fasst 1200, der größere 3000 Gäste. „Ohne diese Säle hätten wir das Ganze nicht gemacht“, sagt Wachs. Es liegt auf der Hand, dass das Hotel vor allem mit dem ähnlich konzipierten Intercontinental um Großveranstaltungen wie den Presseball und mittlere Kongresse konkurriert. Insgesamt umfasst der Veranstaltungsbereich des Hauses 8200 Quadratmeter.

Das vor allem fürs Frühstück gedachte Restaurant „Maritim“ hat 600 Plätze, das „Grand Restaurant M“ mit verfeinerter Regionalküche weitere 120, die kommende Terrasse noch nicht gerechnet. Schon in Betrieb ist die Piano-Bar mit dem einprägsamen Namen „Le Bar“ , die 120 Plätze bietet – ein bekannter Keeper ist angeblich schon gefunden, mixt den Betrieb aber erst im September auf. Als Berater im Restaurant fungiert Ulrich Hinkfuß, ein in Sylt weltberühmter Berliner Koch, Küchenchef ist Daniel Kämmer, der sein Handwerk bei Lutz Niemann gelernt hat, dem Maritim-Vorzeigekoch aus Timmendorfer Strand.

Die ersten Gäste tauchten am Freitag schon auf, als Handwerker noch letzte Hand an die Zimmer legten – Clou zum Start war ein Wochenendpaket mit Karten für die Placido-Domingo-Gala in der Waldbühne. Noch im August gilt auch das Angebot an alle Berliner, eine Nacht im Doppelzimmer für 79 Euro zu verbringen. Spezielle Eröffnungspreise gibt es bei Maritim nicht.

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