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Berlin: Zurück im Spiel

Bezahlsender Sky kommt Wirten entgegen.

Der Ball kann wieder rollen. Jedenfalls für die meisten Berliner Kneipen. Der Bezahlsender Sky, der die Rechte für die Bundesliga-Liveübertragungen hält, hat sich im Streit über Preiserhöhungen mit den Gastwirten geeinigt – so teilte es das Unternehmen am Montag mit.

Im Sommer hatten viele Wirte beklagt, der Sender bedrohe mit Preiserhöhungen von bis zu 90 Prozent ihre Existenz. Berliner Wirte hatten die Initiative „Rettet den Kneipenfußball“ gegründet. Sky gewährt nun Rabatte, je nach Betriebsgröße, zwischen 100 und 400 Euro. Ob alle damit zufrieden ist, darüber gibt es unterschiedliche Aussagen.

Joachim Mühle, Besitzer des Kreuzberger Lokals „Valentin“ am Südstern hat seinen Vertrag verlängert. Statt der befürchteten 90 Prozent muss er nun, aufgrund räumlicher Sonderkonditionen, nur 10 Prozent mehr bezahlen. Das sei noch verkraftbar. Anders sieht das Lutz Schmidt, der in Moabit die „Spenerstuben“ betreibt. Er habe seine Gebühren nicht kleinrechnen können und zahle nun statt 180 fast 350 Euro monatlich. „Eine Frechheit“, sagt Schmidt. Bei Sky spricht man nicht von einer Preiserhöhung sondern von einem „neuen Zahlungsmodell“. Die Kosten richten sich nach Bevölkerungsdichte, Kaufkraft und Sportaffinität der Region. „Das ist eine Mogelpackung“, sagt Mühle. „Was bedeutet denn Sportaffinität und wie lässt sie sich in Zahlen messen?“

Sky-Sprecherin Britta Krämer spricht sogar von Kundenzuwachs, genauere Zahlen gebe es dazu allerdings noch nicht. Joachim Mühle bezweifelt das. „Von den Außenmitarbeitern weiß ich, dass in Berlin bis zu 200 Kneipen gekündigt haben“, sagt er. Einige habe man zwar mit individuellen Ansprachen zurückgewinnen können, „aber nach Zuwachs klingt das nicht.“ Viele Wirte haben den Vertrag zwar vorerst akzeptiert. Aber die nächste Preiserhöhung, sagt Mühle, kommt sicher. Stella Marie Hombach

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