zum Hauptinhalt

Der Mann, der Batman rette: Comiclegende Carmine Infantino gestorben

Sie retten täglich Menschen, aber wer rettet sie? Carmine Infantino bewahrte Batman und The Flash vor dem kläglichen Ende am Zeitungskiosk. Vergangene Woche ist der Mann, der das Batman-Zeichen entwarf, in New York gestorben.

Von Barbara Munker, dpa

Der Schöpfer des legendären Batman-Logos und „Retter der Superhelden“ ist tot: Der Comiczeichner Carmine Infantino starb am vergangenen Donnerstag in seiner Wohnung in Manhattan, wie die „New York Times“ am Wochenende meldete. Er wurde 87 Jahre alt. Über Jahrzehnte hatte Infantino die Superheldencomics geprägt und mit dafür gesorgt, dass sie ein Stück Popgeschichte wurden. Er gab nicht nur vielen Comicfiguren ihre heute unverkennbare Gestalt, sondern gilt auch als „der Mann, der Batman rettete“.

Infantino wollte eigentlich Architekt werden, doch für das Studium fehlte das Geld. Also wurde er Designer, zeichnete aber nebenbei Comics. Schon mit 22 Jahren schuf er eine noch heute existente Figur, „Black Canary“ („Der schwarze Kanarienvogel“). Mitte der fünfziger Jahre, als es mit Comics in den USA bergab ging, stieß er zum Giganten DC Comics.

Hier bekam er erst den Auftrag, The Flash neu zu gestalten. Wenn das nicht gelinge, werde die Serie eingestellt. Infantino verpasste dem rasenden Mann den roten Anzug mit dem gelben Blitz, den noch heute jeder Comicleser kennt. Wenige Jahre später sollte er noch eine andere Figur namens Batman neu kreieren. Auch hier gelang die Wiederbelebung, und Infantino gab dem Fledermausmann ein ganz neues, bis heute gültiges Image. Dabei entwarf er auch das bekannte schwarz-gelbe Batman-Symbol, das zu den bekanntesten Logos überhaupt zählt.

Carmine Infantino, 24. Mai 1925-4. April 2013.

© MArvel

Die beiden Comicreihen, die einst vor der Pleite standen, sind längst Legenden und gehören heute zu den bekanntesten ihrer Art. Infantino schuf auch ein neues Batgirl und verhalf ihm zum Durchbruch. „Als Zeichner war Infantino ein Meister der Bewegung“, schrieb die „New York Times“ in ihrem Nachruf. „Von jedem der zahlreichen Titelbilder, die er für DC Comics entwarf, scheinen die Helden aus der Seite herauszuspringen, direkt auf den Betrachter hin.“ Kaum zu glauben: Infantino mochte Superhelden-Comics gar nicht besonders. Viel lieber las er humorvolle Geschichten. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false